In Südostasien mehren sich die Anzeichen für eine bevorstehende globale „Supergrippe“. Davor warnt der renommierte Seuchenexperte Alexander Kekulé. Beunruhigend, so der Wissenschaftler in der ZEIT sei vor allem die zunehmende Aggressivität des dort grassierenden Vogelgrippe-Erregers „H5N1“. Immer öfter springe das Virus auch auf Menschen über. „Von 97 an der Vogelgrippe erkrankten Menschen starben 53“, sagte er.
{1l}
Auf eine Grippe-Pandemie sei Deutschland aber „nicht vorbereitet“, erklärt Kekulé, Direktor des Instituts für medizinische Mikrobiologie an der Universität Halle und Berater der Bundesregierung beim nationalen Seuchenschutz.
Bei einer neuen Supergrippe sei mit 600.000 Schwerkranken in Deutschland zu rechnen, doch „der vorliegende Entwurf eines Pandemieplans ist unvollständig, Bund und Länder streiten um Zuständigkeiten und die Finanzierung“.
„Nicht einmal die im Ernstfall einsatzbereiten Kliniken stehen fest. Niemand hat Medikamente, Atemmasken und anderes Verbrauchsmaterial eingelagert. Die dringendste Aufgabe jedoch wäre eine Bevorratung mit dem Grippemittel Tamiflu“, betont der Wissenschaftler.
(Zeit, 02.06.2005 – DLO)