Bis zum Jahr 2030 wird die Stadtbevölkerung von heute drei Milliarden auf fünf Milliarden wachsen. Am stärksten wird die Bevölkerung in den Städten der Entwicklungsländer zunehmen – von heute zwei auf rund vier Milliarden Menschen.
Nahezu das gesamte Wachstum der Weltbevölkerung wird sich in Zukunft auf die Städte der weniger entwickelten Länder konzentrieren. Das geht aus den aktuellen Projektionen der Vereinten Nationen hervor, die der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) vorliegen.
Verstädterung: Entwicklungsländer holen auf
Bereits heute lebt fast die Hälfte der Weltbevölkerung in einer Stadt. Im Jahre 2030 werden es 61 Prozent sein. Besonders in Entwicklungsländern wird sich die Verteilung der Bevölkerung auf den ländlichen Raum und die städtischen Zentren immens verändern. Im Jahre 2017 werden auch in Entwicklungsländern die Hälfte der Menschen in Städten leben. Die Stadtbevölkerung wächst hier um 2,3 Prozent und erreicht im Jahre 2030 einen Anteil von 57 Prozent an der Gesamtbevölkerung (heute: 42 Prozent).
Landflucht, die Transformation von ländlichen Siedlungen in städtische Gebiete sowie die junge Altersstruktur zählen zu den wichtigen Ursachen des Wachstums der städtischen Bevölkerung in den Entwicklungsländern. Asien, aber auch Afrika werden in dreißig Jahren mehr Städter beherbergen als andere Regionen der Welt.
„Im Prinzip haben die Städte ein besonders großes Entwicklungspotenzial. Es muss nur richtig genutzt werden“, fordert Renate Bähr von der DSW. „Ohne gezielte Investitionen in Gesundheit und Familienplanung wird es in vielen Städten nicht möglich sein, die Entwicklungschancen zu nutzen.“
(Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), 25.03.2004 – DLO)