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Umwelt

Neue Hoffnung für die Seepferdchen

Meerestiere unterliegen ab jetzt dem Washingtoner Schutzabkommen CITES

Ab dem 15. Mai unterliegen alle 33 Seepferdchen-Arten, von denen einige stark bedroht sind, dem Washingtoner Artenschutzabkommen CITES. Dies teilte der WWF am 12. Mai 2004 mit.

Jahrelange Bemühungen für den Schutz der gefährdeten Meerestiere hatten damit endlich Erfolg. In Zukunft kann so der internationale Handel mit den kleinen Meeresbewohnern kontrolliert werden. „Dies ist ein Durchbruch für den Schutz der Seepferdchen. Mit Hilfe von CITES kann die übermäßige Ausbeutung der Bestände gestoppt werden“, kommentierte Volker Homes, Artenschutzexperte des WWF.

Etwa 24 Millionen Seepferdchen werden jedes Jahr aus den Weltmeeren gefischt. Mindestens 77 Staaten sind am weltweiten Handel beteiligt. Zu den größten Abnehmern zählen neben asiatischen Ländern auch Nordamerika, Europa, Australien und Mexiko. Die wichtigsten Exportländer sind Indonesien, Brasilien und die Philippinen.

Ein Großteil der Seepferdchen wird zu Heilzwecken in der traditionellen asiatischen Medizin eingesetzt. Als Souvenir sind die nur 1,5 bis 30cm großen Tiere ebenso beliebt wie bei Hobbyaquarianern. Dabei eignen sich Seepferdchen nicht für die Haltung im heimischen Aquarium – meist überleben sie die Gefangenschaft nur für kurze Zeit.

„Project Seahorse“

Dem Washingtoner Artenschutzabkommen haben sich bisher 166 Staaten angeschlossen, die sich jetzt zu einem nachhaltigen Handel mit Seepferdchen verpflichten. TRAFFIC, das gemeinsame Artenschutzprogramm der Weltnaturschutzunion IUCN und des WWF, hat zusammen mit dem „Project Seahorse“ einen Leitfaden verfasst, der Zollbeamten bei der Anwendung der neuen Regularien unterstützen soll.

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Bei den monogam lebenden Seepferdchen trägt das Männchen den Nachwuchs aus. Ihre hauptsächlichen Verbreitungsgebiete sind der Indopazifische Ozean und der Westatlantik. In jüngster Zeit wurden sogar der Nordsee einzelne Tiere nachgewiesen. Neben der Übernutzung der Bestände gefährden auch die Verschmutzung und Zerstörung ihrer bevorzugten Lebensräume – Seegraswiesen, Korallenriffe oder Mangrovenwälder – die Bestände.

(WWF, 13.05.2004 – DLO)

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