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Kalkmarsch ist Boden des Jahres 2009

Bodentyp mit hoher Fruchtbarkeit gekürt

Kalkmarsch © Marek Filipinski

Der Boden des Jahres 2009 heißt Kalkmarsch. Diese Entscheidung hat das Kuratorium Boden des Jahres anlässlich des Weltbodentages am 5. Dezember 2008 in Berlin bekannt gegeben. Die Kalkmarsch ist nach der Schwarzerde, der Fahlerde, dem Podsol und der Braunerde der insgesamt fünfte Boden des Jahres.

Ziel der Aktion ist es, den Boden, seine Fähigkeiten im Naturhaushalt und für wirtschaftliche Nutzungen, aber auch die Gefahren, denen er ausgesetzt ist, mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.

Boden als Lebensgrundlage

Die Sprecherin des Kuratoriums Boden des Jahres, Professorin Monika Frielinghaus vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), unterstrich die Bedeutung des Bodens auf der Festveranstaltung in Berlin noch einmal und hob hervor, dass dieser neben Wasser und Luft die wichtigste Lebensgrundlage sei.

„Böden sind aber eine endliche Ressource, die es sorgfältig zu nutzen und zu schützen gilt. Neben dem Eintrag von Schadstoffen stellt die zu starke Inanspruchnahme für Siedlungen, Gewerbe und Verkehr die größte Gefährdung für die Böden dar“, sagte sie auf der Veranstaltung in der schleswig-holsteinischen Landesvertretung.

Der Präsident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, Professor Rainer Horn von der Universität Kiel, nannte die besonderen Eigenschaften der Kalkmarsch. Diese ist ein typischer Boden der jüngeren eingedeichten Marschgebiete und zeichnet sich durch eine hohe Bodenfruchtbarkeit aus.

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Wertvolles Ackerland

„Landwirte, die auf Kalkmarschen Gemüse und Getreide produzieren, können sich überaus glücklich schätzen, denn sie bewirtschaften außergewöhnlich fruchtbare Böden“, betonte auch der Schirmherr der diesjährigen Aktion Dr. Christian von Boetticher, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein.

Marschen treten in flachen Küstenbereichen mit Ebbe- und Flutdynamik auf. Im Verlauf der Zeit lagern sich auf Grund der regelmäßigen Überflutungen salz- und kalkhaltige mineralische Schichten mit einem hohen Anteil organischer Bestandteile ab. Eindeichung und Entwässerung führen zur Belüftung der Schichten und zur Auswaschung der Salze. So entstehen aus den schluffigen, kalkhaltigen Meeresablagerungen entlang der Küste die so genannten Kalkmarschen.

Diese gibt es auch in anderen Ländern und sie gehören nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern weltweit zu den produktivsten Ackerstandorten für den Weizen-, Raps- und Kohlanbau.

(Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein, 23.12.2008 – DLO)

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