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Energie

USA: Gewaltige Öl- und Gasvorkommen entdeckt

An der Grenze von Texas und New Mexico liegt eines der größten jemals entdeckten Ölfelder

Fracking
Fracking-Anlage in den USA. Ein neu entdecktes Öl- und Gasfeld könnte dank dieser Technik künftig enorme Mengen Rohstoffe liefern. © grandriver/ iStock.com

Erdöl und Erdgas in rauen Mengen: In den USA haben Geologen ein riesiges neues Vorkommen von Öl und Gas entdeckt. Das Feld liegt an der Grenze der US-Bundesstaaten Texas und New Mexico und enthält rund 6,5 Milliarden Tonnen Erdöl und knapp acht Billionen Kubikmeter Erdgas – das ist mehr als das zehnfache der aktuellen Jahresölfördermenge der USA. Die Ressourcen sind mit Fracking und neue Bohrtechniken förderbar, wie der US Geological Survey berichtet.

In den letzten Jahren haben sogenannte unkonventionelle Fördertechniken viele Öl- und Gasvorkommen zugänglich gemacht, die früher nicht oder zumindest nicht lohnend abbaubar gewesen wären. Vor allem das umstrittene Fracking hat in den USA zu einem wahren Boom der Erdöl- und Gasförderung geführt. Dabei wird mit hohem Druck ein Fracking-Fluid aus Wasser, Sand und verschiedenen chemischen Zusätzen ins Gestein gepresst. Dabei entstehen Risse, durch die Öl und Gas ausströmen und gefördert werden können.

Entdeckung im Perm-Becken

Jetzt haben Forscher des US-Geological Survey (USGS) im Süden der USA neue, zuvor unerkannte Vorkommen von Erdöl und Erdgas entdeckt. Sie liegen im sogenannte Perm-Becken, einer Senke aus bis zu 250 Millionen Jahre altem Sedimentgestein, in dem im Laufe der Erdgeschichte besonders viele Ölvorkommen entstanden sind. Die meisten der bisher bekannten und ausgebeuteten Fundstätten lagen jedoch in flacheren Gesteinsschichten dieser Region im Grenzgebiet zwischen Texas und New Mexico.

„In den 1980er Jahren galten das Perm-Becken und ähnlich alte Senken als nicht geeignet, um größere Mengen an Ressourcen zu fördern“, erklärt USGS-Direktor James Reilly. „Heute, dank der Fortschritte in der Technologie, hat das Perm-Becken für uns enormes Potenzial.“ Durch horizontale Bohrungen und Fracking sind die Rohstoffe in den öl- und gashaltigen Schiefer- und Carbonatgesteinen förderbar.

Größter Rohstoff-Fund der USA

Wie die Geologen berichten, erweisen sich vor allem das Wolfcamp-Schiefer-Vorkommen und die darüberliegende Bone-Spring-Formation als unerwartet reichhaltige Ressourcen: In ihnen sind den neue Schätzungen zufolge mindestens 46,3 Milliarden Barrel Erdöl und 7,9 Billionen Kubikmeter Erdgas zu finden. „Das sind die größten Öl- und Gasvorkommen, die wir je erkundet und veröffentlicht haben“, so Reilly.

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Lage der neuentdeckten Öl- und Gasvorkommen in den USA. © USGS

Der US-Innenminister Ryan Zinke äußerte sich begeistert von diesem Fund: „Weihnachten kam dieses Jahr für uns früher“, so der Politiker. Die neuen Vorkommen zählen zwar zu den unkonventionellen Ressourcen, eine Förderung würde sich aber nach Einschätzung der Experten lohnen. „Die Ergebnisse, die wir heute veröffentlichen, demonstrieren welchen Wert verbesserte Technologien wie das hydraulische Fracturing und das direktionale Bohren auf die Einschätzung von noch ungenutzten, technisch förderbaren Ressourcen haben“, sagt Walter Guidroz vom USSGS.

Die Schattenseiten des Rohstoff-Reichtums

Allerdings: So effektiv und lukrativ die neuen Fördermethoden sind, so potenziell umweltschädlich sind sie auch. Studien haben bereits erhöhte Schadstoffe in Luft, Boden und Grundwasser in der Nähe von Fracking-Standorten nachgewiesen. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass die austretenden Chemikalien Ungeborene schädigen, die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen und den Hormonhaushalt stören.

Hinzu kommt: Die vermehrte Ö- und Gasförderung und die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe treibt den Treibhausgas-Ausstoß in die Höhe – und trägt so zum Klimawandel bei. Soll es gelingen, die Erwärmung zu begrenzen, darf die Menschheit deshalb nicht mehr alle entdeckten Vorkommen fossiler Brennstoffe ausbeuten. Stattdessen muss ein Großteil des noch im Untergrund schlummernden Erdöls, Erdgases und der Kohle im Boden bleiben, wie Forscher vor einigen Jahren ermittelten.

Quelle: US Geological Survey

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