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Biotechnologie

Nachweis für Biomarker gesucht

Analyse von Blutpeptiden soll Tests verbessern

Peptid © Universität Leipzig

An einem neuen Verfahren zum Nachweis von Biomarkern in Blutproben arbeiten Wissenschaftler eines Biotech-Unternehmens aus Hannover. Neue Technologien zur Analyse von Peptiden in biologischen Proben sollen bei der Suche nach neuen Medikamenten helfen, sowie die Diagnostik und Verlaufskontrolle zahlreicher Erkrankungen erleichtern.

Biomarker sind messbare biologische Merkmale, die Zeichen einer Krankheit oder eines physiologischen Zustands sein können. So weist das Vorhandensein oder die Menge bestimmter Peptide auf veränderte Stoffwechsellagen hin. Peptide kommen im Blut als Hormone, Botenstoffe oder Abbauprodukte von Proteinen vor.

Unter dem Begriff „Peptidomics“ nutzt die Firma BioVisioN, ein Biotech-Unternehmen aus Hannover, selbst entwickelte, patentgeschützte Technologien, die eine gezielte Analyse von Peptiden und kleinen Proteinen erlauben. Dazu setzt das Unternehmen spezielle Verfahren für die Gewinnung der Peptide aus beliebigen biologischen Proben wie zum Beispiel Blut ein und kombiniert sie mit innovativen Analysemethoden: Hoch auflösende Flüssigkeitschromatographie, Massenspektrometrie und Auswertung mit Hilfe besonderer Bioinformatik-Software.

Die bisherigen Verfahren sind allerdings aufwendig, wenn klinische Studien begleitet und dabei sehr große Probenmengen analysiert werden müssen. Im Rahmen eines vom BMBF geförderten Projektes wollen die Wissenschaftler bei BioVisioN nun die vorhandene Technologie zu einem hochdurchsatzfähigen Verfahren weiter entwickeln. Damit sollen Pharmafirmen bei der klinischen Forschung rund 1.000 Patientenproben innerhalb kürzester Zeit analysieren können – reproduzierbar und hochsensitiv.

Dabei will man die Blutpeptide darüber hinaus sequenzieren, also die Reihenfolge ihrer Einzelbausteine, der Aminosäuren, aufklären. „Die Identifizierung der Aminosäure-Sequenz von Peptidmarkern ist der Schlüssel zum Verständnis von Krankheitsprozessen oder Arzneimittelwirkungen“, erklärt Dr. Peter Schulz-Knappe, Chief Scientific Officer der BioVisioN AG. Die Entwicklung spezieller Software soll dann die Kartierung und Charakterisierung des Blutpeptid-Musters ermöglichen. Der computergestützte Vergleich solcher „Landkarten“ könnte in Zukunft Unterschiede etwa zwischen Gesunden und Kranken oder vor und nach Medikamentengabe zeigen.

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(BioRegioN, 21.07.2005 – NPO)

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