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Methanhydrat

"Brennendes Eis" im Meeresgrund

Methanhydrat © DFG-Forschungszentrum Ozeanränder, Gerhard Bohrmann

Am Grund der Meere und im Permafrost lagert ein ganz besonderer Schatz: Methanhydrat. Die Mischung aus gefrorenem Wasser und Methangasen ist brennbar und wird daher schon seit längerem als Energiequelle der Zukunft gehandelt. Die Methanhydrate könnten nach Schätzungen ähnlich viel Energie liefern wie alle Erdöl-, Erdgas- und Kohlelagerstätten zusammen.

Das für die Hydratbildung notwendige Gas Methan entsteht in der Natur bei der bakteriellen oder thermischen Zersetzung von organischem Material. Die Überreste abgestorbener Pflanzen und Tiere stellen hierfür die wichtigste Quelle dar. Nur wenn durch deren „Verwesung“ kontinuierlich Gase im Sediment erzeugt werden, können sich mit der Zeit auch Methanhydrate in größerer Menge bilden.

Die notwendigen Druck- und Temperaturbedingungen für die Bildung von Methanhydraten sind in der Natur vor allem in den tieferen Bodenschichten der Permafrostgebiete und an den Kontinentalhängen der Ozeane vorhanden. Dort wo das Meer zwischen 500 und 3.000 Metern tief ist, hat man an vielen Stellen Gashydrate in den Sedimenten gefunden.

Ihre besonderen Entstehungsbedingungen sind auch zugleich der Grund für die möglichen Probleme bei der industriellen Nutzung des „brennenden Eises“: Denn ohne den lastenden Druck der Tiefsee und niedrige Temperaturen zerfällt das Hydrat in kurzer Zeit in seine Bestandteile Methan und Wasser. Bei der Bergung des instabilen Rohstoffes könnten daher erhebliche Mengen des klimaschädlichen Methans in die Atmosphäre gelangen, aber auch seine Verbrennung würde den Treibhauseffekt verschärfen.

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