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Das Rote Rechteck

Sterbender Stern formt "Himmelsleiter"

Das Rote Rechteck © NASA/ESA

Die Astronomen des Hubble Teams haben zwar vielleicht nicht die von Led Zeppelin besungene „Stairway to heaven“ gefunden, aber etwas möglicherweise ähnliches: Leiterähnliche Strukturen um einen sterbenden Stern. Sie gehören zu einem der ungewöhnlichsten Nebel unserer Milchstraße, HD 44179, wegen seiner Farbe und besonderen Form auch als “Rotes Rechteck“ bekannt. Er liegt rund 2.300 Lichtjahre von der Erde entfernt in Richtung des Sternbilds Monoceros.

Der Blick des Weltraumteleskops Hubble hat eine Reihe bisher unbekannter, von der Erdoberfläche nicht sichtbarer Strukturen in diesem Nebel enthüllt. Die scharfen, nicht durch die Erdatmosphäre verzerrten Aufnahmen zeigen, dass das Rote Rechteck in Wirklichkeit gar nicht rechteckig ist, sondern eher einem X gleicht. Die Arme des X werden von Gas- und Staubfontänen gebildet, die der Stern im Zentrum des Nebels ausstößt.

Zwischen ihnen erstrecken sich gerade Querstreben, eine Struktur, die keiner bisher in einem Nebel beobachteten gleicht. Nach Ansicht der Astronomen könnten diese „Leitersprossen“ ein Relikt von periodisch alle paar hundert Jahre wiederkehrenden Masseauswürfen sein. Dann wären sie möglicherweise eher mit einer Reihe von ineinander geschachtelten Gasschalen zu vergleichen. Da wir ihnen jedoch so zusagen auf die Kante blicken, sehen sie von der Erde aus wie gerade Linien aus.

Der Stern im Zentrum des Roten Rechtecks hat seinen Lebenszyklus als sonnenähnlicher Stern begonnen, jetzt jedoch naht er sich seinem Ende und stößt seit rund 14.000 Jahren seine äußeren Schichten ab. In einigen weiteren tausend Jahren wird er noch kleiner und heißer geworden sein und immer mehr UV-Strahlung abgeben. Diese lässt das umgebende Gas fluoreszieren und das Stadium des planetarischen Nebels ist erreicht. Jetzt ist die Gashülle um den Stern nur deshalb erkennbar, weil sie das Licht des Zentralstern reflektiert und zusätzlich ein bestimmter Molekültyp in der Gaswolke Licht im roten Wellenbereich aussendet. Welche Moleküle dies allerdings sind, wissen die Astronomen zur Zeit noch nicht.

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