Anzeige
Phänomene

Ein Teppich von 50-Euro-Scheinen

Flächen als Vorstellungshilfe

Lösen wir uns von den Sachwerten und versuchen wir uns einmal das Geld in Scheinen vorzustellen. Der häufigste Schein, der sich im Umlauf befindet, ist der 50-Euro-Schein. Das wären dann

20 Milliarden Scheine. Legt man diese 20 Milliarden Scheine alle der Länge nach hintereinander, so kann man das entstandene Band 70 Mal um die Erde wickeln.

{1l}

Oder eventuell vorstellbarer ausgedrückt: Wir können dieses Band knapp vier Mal zum Mond und zurückspannen. Oder vielleicht besser: Unser gesamtes Autobahnnetz hat eine Länge von mehr als 13.000 Kilometern. Gehen wir davon aus, dass es durchschnittlich dreispurig ausgebaut ist, könnten wir die Autobahn mitsamt den Standstreifen und Leitplanken mit 50-Euro- Scheinen bekleben und hätten noch genug Scheine übrig für Österreich und die Schweiz. Wer solch astronomische Längenvergleiche nicht mag: hier ein Flächenbeispiel. Wir legen diese 20 Milliarden 50-Euro-Scheine nebeneinander zu einem großen Teppich. Dieser Teppich ist so groß, dass er das Stadtgebiet von Frankfurt unter sich versteckt. Eine surreale Vorstellung.

Eine Billion 10-Euro-Scheine füllt 1.630 LKW © gemeinfrei

1.630 Sattelzüge im Stau

Tauschen wir die 50-Euro-Scheine jetzt in 10-Euro- Scheine um. Stellen Sie sich vor: Sie sind auf einem Schiff auf hoher See und sitzen in einem Ausguck von mehr als 20 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Dann können Sie rundherum genauso weit sehen, wie der Teppich aus 10-Euro-Scheinen reichen würde. Das wäre ein Geldmeer von einer Billion Euro. Um eine Billion an 10-Euro- Geldscheinen zu transportieren, braucht man 1.630 Sattelzüge. Parkt man diese hintereinander, erhält man eine Strecke von über 32 Kilometern. Aber so eine Staulänge ist man in den Sommermonaten durchaus gewohnt.

Anzeige

Packen wir das Geld wieder aus und stapeln die Geldscheine in die Frankfurter Commerzbank-Arena. Wir bedecken die Spielfläche von 105 mal 68 Metern mit Scheinen. Würden wir das mit 10-Euro-Scheinen tun, hätten wir eine Stapelhöhe von 16,68 Metern erreicht. Benötigen wir eine Sekunde, um ein Bündel aus 100 Scheinen (das sind 1.000 Euro) zu legen, und es helfen 150 Personen bei dieser Aktion, dann benötigt man ziemlich genau zehn Jahre, um diese Geldmenge zu stapeln – aber nur, wenn man jeden Tag rund um die Uhr arbeiten würde.

Blick in die Commerzbank-Arena in Frankfurt © ToKo / CC-by-sa 3.0

Noch eindrucksvoller wird es, wenn man die 10-Euro- Scheine in 5-Euro-Scheine umtauscht. Dann dauert es 20 Jahre und man erhält eine Stapelhöhe von mehr als 30 Metern. Der höchste Sitzplatz in der Commerzbank- Arena liegt übrigens bei 32 Metern über dem Spielfeld. Das Stadion wäre also komplett bis oben hin mit 5-Euro-Scheinen gefüllt. Das ist doch eine schöne Vorstellung für Eintracht-Fans.

  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. weiter

Matthias Ludwig / Forschung Frankfurt
Stand: 26.10.2012

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Wie viel ist eine Billion?
Überlegungen an den Grenzen unseres Zahlenverständnisses

Die unfassbare Zahl
Bis wohin reicht unser Vorstellungsvermögen?

Zeit, Geld, Länge
Auf der Suche nach einer begreifbaren Vergleichsgröße

Ein Teppich von 50-Euro-Scheinen
Flächen als Vorstellungshilfe

Mit dem Weltwissen kommt der Kontext
Wie Mathematik hilft große Zahlen zu verstehen

Diaschauen zum Thema

News zum Thema

Futter bringt Affen-Mathematik durcheinander
Einfluss mentaler Repräsentation auf das Zahlenverständnis untersucht

Schätzen: Bei Fünf ist Schluss
Bruch bei fünf schon bei alten Hochkulturen

Dossiers zum Thema

Alan Turing - Genialer Computerpionier und tragischer Held