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Medizin

Schlafstörungen durch Stress – wenn Anspannung krank macht

Schlaf

Symbolbild Tagesschlaf
Tagesmüdigkeit ist eine häufige Folge von Schlafstörungen. © pixabay.com, pisauikan (CCO Public Domain )

Es gibt kaum etwas erholsameres als Schlaf, vor allem wenn der Tag stressig und anstrengend war. Doch vielen Menschen ist genau in solchen Situationen kein Schlaf vergönnt. Sie freuen sich auf ihr Bett, löschen das Licht und dann beginnt die bange Phase des Wachliegens. Plötzlich sind da Gedanken im Kopf, der Tag wird analysiert, der Körper reagiert mit einer verstärkten Cortisol Ausschüttung und an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Dauert dieser Zustand länger an, kommt es zu einem Teufelskreis.

Wenn die Angst vor der Schlafstörung das Schlafen stört

Wer schon einmal Einschlafprobleme hatte weiß, wie schnell es zu einer Drucksituation kommt. Der ständige Blick auf den Wecker, die fortschreitende Zeit und das Wissen, dass in wenigen Stunden wieder volle Leistungsbereitschaft gefragt ist, setzt den Betroffenen zu. Durch die Angst vor der Schlafstörungen wird der Schlaf erst richtig gestört. Je mehr sich Betroffene unter Druck setzen, mit bangen Gedanken an die folgende Tagesmüdigkeit denken und sich zwingen wollen einzuschlafen, desto weniger funktioniert es. Ein Teufelskreis entsteht, der Folgen haben kann:

  • Unaufmerksamkeit am nächsten Tag
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlechte Stimmung
  • Kopfschmerzen und Tagesmüdigkeit

Wenn die Angst vor Schlafstörungen übermächtig wird, möchten Betroffene am liebsten gar nicht mehr ins Bett gehen. Unterbewusst assoziiert das Gehirn negative Erfahrungen mit der Situation im Bett und gerät bereits in Aufruhr, bevor der Einschlafprozess begonnen hat. Am nächsten Tag machen sich die Folgen breit, durch noch mehr Stress und eine negative Grundhaltung.

Sind Einschlafprobleme immer gleich?

Jeder Mensch schläft einmal schlecht, das ist ein völlig normales Phänomen und von verschiedenen Faktoren abhängig. Manchmal sind es äußere Umstände, manchmal liegt es aber auch einfach daran, dass das Müdigkeitslevel noch nicht hoch genug ist.

Von einer Schlafstörung sprechen Mediziner erst dann, wenn über einen Zeitraum von mindestens einem Monat dreimal pro Woche kein normaler Schlaf möglich ist. In diesem Fall sollten die Betroffenen einen Arzt aufsuchen, um der Ursache auf den Grund zu gehen.

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Rund 80 Prozent der Deutschen schlafen schlecht, bei vielen spielt Stress eine entscheidende Rolle. Doch es gibt noch mehr Ursachen, die nur bei sorgfältiger Eigenbeobachtung und durch Konsultation eines Arztes ermittelt werden können. Zu den Klassikern gehören:

  • Depressionen und psychiatrische Erkrankungen
  • Hormonelle Beschwerden bei Frauen
  • Veränderungen des natürlichen Biorhythmus
  • Sorgen und Nöte im Alltag und im Beruf
  • Nebenwirkungen von Medikamenten oder Drogen

Hilfe bei Schlafstörungen – was können Betroffene unternehmen?

Wer von Schlafstörungen geplagt ist, wünscht sich nichts sehnlicher als erholsamen Schlaf. Der erste Schritt sollte immer zum Arzt führen, denn wenn es körperliche Ursachen für die Probleme gibt, können die in vielen Fällen therapiert werden. Doch es gibt auch einige simple Maßnahmen, die Betroffene direkt durchführen können und damit die Schlafqualität fördern.Wer kennt es nicht? Abends noch einmal die E-Mails checken oder die Social-Media-Netzwerke auf dem Handy durchforsten. Das Blaulicht des Geräts stört den zirkadianen Rhythmus, denn es signalisiert dem Körper, dass es eigentlich Zeit ist wach zu werden. Die meisten modernen Smartphones oder Tablets haben einen integrierten Blaulichtfilter, der die Nutzung des Geräts im Dunklen erleichtert. Die beste Lösung ist aber, ganz darauf zu verzichten und stattdessen nur entspannende Tätigkeiten im Bett vorzunehmen. Dazu gehören:

  • Meditation oder Yoga
  • Autogenes Training
  • Progressive Muskelentspannung

Viele Betroffene können sich auch mit Ritualen behelfen, die dem Körper einen Rhythmus vorgaukeln, an den er sich gewöhnt. Vor dem Einschlafen noch zehn Minuten auf den Balkon setzen, jeden Abend zur gleichen Zeit die Zähne putzen oder noch einen Kräutertee trinken, individuelle Methoden können großen Effekt haben.

Symbolbild Schlafmangel
Wer nicht schlafen kann, fühlt sich am nächsten Tag oft wie erschlagen. © pixabay.com, RobinHiggins (CCO Public Domain )

Wenn nichts mehr hilft – der Griff zum Schlafmittel

Wer nicht schlafen kann, verzweifelt irgendwann an dieser Bürde. Die Konzentration sinkt auf den Nullpunkt, die Stimmung kippt und die Leistungsfähigkeit bleibt auf der Strecke. Es ist nur zu verständlich, dass Betroffene irgendwann darüber nachdenken, sich selbst mit frei verkäuflichen Schlafmitteln aus der Apotheke zu behelfen. Doch bevor der Griff zur Chemie erfolgt, ist ein Gespräch mit dem Arzt wichtig. Erstens kann dieser, sofern Bedarf besteht, deutlich bessere und wirksamere Schlafmittel verordnen und zweitens ist gerade bei stressbedingten Schlafstörungen die Phytotherapie oft die bessere Lösung.

Mittel wie Lavendel, Melisse, Baldrian, Kamille oder das Hormon Melatonin können als Nahrungsergänzungsmittel zu einem gesünderen Einschlafverhalten beitragen. Diese Hilfsmittel gelten nicht als Medizin im klassischen Rahmen, können daher aber frei verkäuflich erworben werden. Die Erfahrungen vieler Betroffenen haben gezeigt, dass die Kombination aus progressiver Entspannung und passenden Nahrungsergänzungsmitteln den Griff zur Schlaftablette oft verhindern kann.

Gesund Schlafen kann man lernen – keine Angst vorm Bett

Die Angst vorm eigenen Bett ist lähmend, denn wer schon mit dem Gedanken ins Bett geht, wieder stundenlang wach zu liegen, der fördert genau diesen Zustand damit. Sorglos Einschlafen ist ein Wunsch, der in vielen Fällen wieder erlernt werden kann. Wenn keine körperlichen Ursachen für eine Schlafstörung zugrunde liegen, braucht es oft nur winzige Veränderungen und vielleicht die Unterstützung durch geeignete Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel, um den Schlafrhythmus wieder herzustellen.

Sehr wichtig ist dabei, die persönlichen Bedürfnisse zu beachten. Das Gehirn liebt Routine. Je regelmäßiger das Schlafverhalten, desto einfacher ist es für den Geist, zur richtigen Zeit müde und zur passenden Zeit munter zu werden.

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