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Energie

Lob und Kritik für Energiegipfel

Deklaration ein Bekenntnis zur Energiewende

Zum Abschluss der Internationalen Konferenz für erneuerbare Energien in Bonn haben Bundesumweltminister Jürgen Trittin und Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul eine positive Bilanz gezogen. „Die Konferenz war ein voller Erfolg“, erklärten beide am Freitagmittag. „Die Delegierten haben gemeinsam ein Zeichen gesetzt für eine globale Energiewende und für einen immensen Ausbau der Erneuerbaren Eergien, um so die weltweite Armut zu bekämpfen und das Klima zu schützen.“

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Bundesumweltminister Jürgen Trittin: „Wir haben international neue Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt. Der Aktionsplan wird Investitionen in Milliardenhöhe mobilisieren, die in die Energiegewinnung aus Wind, Sonne, Biomasse und Erdwärme gehen. Dies hilft auch dem Klima. Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen wird der weltweite Ausstoß von Kohlendioxid in steigendem Masse sinken: Im Jahre 2015 wird sich die zu erwartende CO2-Einsparung auf schätzungsweise 1,2 Milliarden Tonnen pro Jahr belaufen. Die Renewables 2004 ist ein Meilenstein für den Übergang zu einem Energiesystem, das den Klimaschutz und die realen Entwicklungschancen der Armen dieser Welt gleichermaßen in den Mittelpunkt rückt.“

Lob…

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und sein internationales Netzwerks „Friends of the Earth“ (FOE) zogen eine positive Bilanz der „renewables 204“. Mit der Bonner Deklaration, dem Aktionsprogramm für erneuerbare Energien und dem Mandat für einen Nachfolgeprozess verfüge die internationale Staatengemeinschaft über einen geigneten Fahrplan zu einer global zukunftsfähigen Energieversorgung. Mit dem Weltenergiegipfel sei „ein Ruck in Richtung globale Energiewende“ ausgelöst worden, sagte die BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt zum Ende der `renewables 2004`.

Ebenfalls positiv sah der WWF das Ergebnis der Konferenz: Sie sei ein energiepolitischer Lichtblick. Die verabschiedete politische Deklaration sei ein klares Bekenntnis für eine Energiewende und mache deutlich, dass das Umschalten von fossilen auf erneuerbare Energien machbar und von der internationalen Staatengemeinschaft erwünscht sei. „Der WWF hätte sich zwar konkretere Zusagen erhofft, aber die politische Vision ist deutlich und das Mandat für einen Nachfolgeprozess wurde erteilt.

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…und Kritik

Kritik äußerte dagegen die Umweltschutzorganisation Greenpeace: Die internationale Konferenz für Erneuerbare Energien in Bonn habe nur einen kleinen Fortschritt für den Klimaschutz gebracht. Zwar seien sich die meisten Länder einig gewesen, dass Erneuerbare Energien der einzige Weg sind, den Klimawandel zu verhindern. Dennoch habe die Konferenz nicht den nötigen politischen und gesetzlichen Rahmen für ihren Ausbau geschaffen.

„Die Konferenz hat gezeigt: Die Politik reagiert immer noch zu langsam auf die Bedrohung Klimawandel“, sagt Sven Teske, Energieexperte von Greenpeace. „Das ist, als wenn Ihr Haus brennt und Sie löschen mit dem Löffel.“ Für den schwachen Ausgang der Konferenz sei auch die deutsche Bundesregierung verantwortlich: Ihre Strategie, die Abschlusserklaerung im Konsens mit den USA und den Ölstaaten zu formulieren, habe den politischen Durchbruch pro Erneuerbare Energien verhindert.

Nur auf der Ebene der konkreten Projekte habe die Konferenz erfreuliche Ergebnisse geliefert. Die Ankündigung Chinas, seinen Anteil Erneuerbarer Energien bis 2010 auf zehn Prozent zu steigern, werde der Branche Auftrieb geben. Auch die Philippinen und Ägypten benannten konkrete Ausbauziele.

(BMU, BUND, WWF, NABU, Greenpeace, 07.06.2004 – NPO)

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