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Medizin

Suche nach Aids-Impfstoff: Wie lange noch?

Aids-Impfstofftag als Mahnung für verstärkte Bemühungen

Gegen Aids gibt es trotz aller Bemühungen noch immer keinen Impfstoff. Am Welt-AIDS-Impfstofftag, der vor neun Jahren vom früheren US-Präsidenten Bill Clinton ins Leben gerufen wurde, erinnern daher die Deutsche AIDS-Stiftung und die International AIDS Vaccine Initiative (IAVI) an die dringende Notwendigkeit, die Entwicklung neuer Präventionstechnologien voranzutreiben, um der HIV/AIDS-Pandemie Einhalt zu gebieten.

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Trotz aller Bemühungen der internationalen Gemeinschaft um Prävention, Pflege und Therapie, ist AIDS heute, 25 Jahre nachdem die Krankheit erstmals auftrat, weiterhin außer Kontrolle. Die Zahl der HIV-Infektionen steigt weltweit an, und mehr als drei Millionen Menschen sterben jedes Jahr an AIDS. Die Ausbreitung von HIV/AIDS führt auch dazu, dass das Erreichen der Milleniums-Ziele der Vereinten Nationen, darunter die Bekämpfung von Armut und die Verbesserung des Lebensstandards weltweit, in weite Ferne rückt.

Impfung als wichtigste Waffe

"In dieser Situation sind AIDS-Impfstoffe der einzige langfristig erfolgversprechende Weg, der die HIV/AIDS-Pandemie stoppen kann", betonte Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung, die seit dem Jahr 2000 mit IAVI kooperiert. "Wir fordern daher die Bundesregierung auf, sich im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sowie des G8-Vorsitzes im kommenden Jahr verstärkt für die Unterstützung der Impfstoffforschung einzusetzen."

"Die internationale Gemeinschaft muss – heute mehr denn je – sicherstellen, dass zu einer wirkungsvollen Bekämpfung von HIV/AIDS sowohl die schnelle Ausweitung existierender HIV-Präventionsprogramme als auch die strategische und langfristige Investition in neue Präventionstechnologien gehören", sagte Seth Berkley, Präsident und Vorstandsvorsitzender von IAVI. "Wir können es uns nicht leisten, ein weiteres Vierteljahrhundert zu warten, bis wir diese zerstörerischen Entwicklungen aufhalten."

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Zahl der Infizierten steigt weiterhin

Jeden Tag infizieren sich 14.000 Menschen mit HIV, 95 Prozent von ihnen Entwicklungsländern. AIDS zerstört Familien und Gemeinschaften, verringert das wirtschaftliche Wachstum und beraubt die Gesellschaften ihrer Lehrer, ihres Gesundheitspersonals und ihrer Landarbeiter.

Zwar ist der allgemeine Zugang zu Therapien ein wichtiges Ziel, er bedeutet jedoch weder Aussicht auf Heilung, noch ist die Medikation für alle Betroffenen auf lange Sicht finanzierbar. Wenn die Infektionszahlen nicht durch verstärkte Prävention, etwa durch Impfungen, drastisch gesenkt werden, werden die Behandlungskosten in die Höhe schnellen und weder für die Entwicklungsländer, noch für die internationalen AIDS-Organisationen bezahlbar sein.

30 Impfstoffkandidaten im Test

Heute werden circa 30 Impfstoffkandidaten an Menschen getestet. Im vergangenen Jahr startete IAVI neue klinische Studien in Südafrika, Sambia, Indien, Ruanda, Uganda und Kenia. Um Forschung und Entwicklung voranzutreiben, werden jedoch dringend mehr private und öffentliche Gelder benötigt, etwa um Investitionen in

Forschungsteams, Infrastruktur und klinische Studien zu finanzieren. In 2004 wurden weltweit über 690 Millionen US-Dollar zur Erforschung präventiver AIDS-Impfstoffe investiert. Obwohl AIDS die größte medizinische Krise seit dem 14. Jahrhundert ausgelöst hat, werden weniger als ein Prozent aller Mittel für gesundheits- und arzneimittelbedingte Forschung für AIDS-Impfstoffe ausgegeben.

(Deutsche Aids-Stiftung, 18.05.2006 – NPO)

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