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GeoUnion

Dörte Budziak

Zwischen Dinoflagellaten und Fernerkundung...

Halde in Eisleben © Dörte Budziak

Dr. Dörte Budziak, Geologin, 33 Jahre, arbeitet in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Hannover, im Referat Fernerkundung. Neben ihrer fachlichen Arbeit engagiert sie sich seit kurzem im Nachwuchskreis der BGR für die Belange junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Redaktion: Geologinnen sind immer noch eine relativ rare Spezies – was hat Dich bewogen, diesen spannenden Beruf zu wählen?

Dörte Budziak: In der Oberstufe kristallisierte sich meine Vorliebe für die Geologie heraus. Dieses zarte Pflänzchen wurde von meinem damaligen Geographielehrer kräftig gegossen und nach dem Abitur fiel mir die Entscheidung leicht, mich für ein Geologiestudium einzuschreiben. Bis dahin hatte ich auch meine Eltern von meinen Plänen überzeugt, die sich eher einen typisch weiblichen Beruf für mich vorgestellt hatten. Geologie ist so interessant, weil man sie erleben kann. Erdschichten kann ich sehen, die Konsistenz verschiedener Bodentypen oder Gesteine kann ich fühlen. Aber es kommen auch andere Wissenschaften, wie Biologie, Chemie und Physik zur Anwendung – deshalb macht es so viel Spaß.

Redaktion: Wie sah Deine Ausbildung aus?

Dörte Budziak: Ich habe in Bremen Geologie mit den Schwerpunkten Meeresgeologie und Paläontologie studiert. Meine Diplomarbeit teilte ich auf. So konnte ich in Ägypten eine klassische geologische Kartierung durchführen und zusätzlich eine Laborarbeit über "Kalkige Dinoflagellaten der Oberkreide" schreiben. Im Anschluss an mein Studium habe ich beschlossen, zu promovieren. Ich dachte, es wäre hilfreich, um später bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Außerdem bekam ich dadurch eine bessere Basis, um selbstständig Forschung betreiben zu können.

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Redaktion: Und ? hat Dein Doktortitel Dir geholfen, einen Arbeitsplatz zu bekommen?

Dörte Budziak: Das hat sicherlich eine Rolle gespielt. Ich habe mich in der BGR auf eine Stellenausschreibung für Nachwuchswissenschaftler/innen beworben und den Zuschlag bekommen. Die Auswahlkriterien waren, neben den fachlichen Kenntnissen, der Nachweis eines sehr guten Leistungsprofils während der Ausbildung und ein hohes Maß an Flexibilität.

Redaktion: Apropos Flexibilität ? hat sich Dein Tätigkeitsfeld im Laufe der Zeit geändert?

OLED-Magnetsensor mit zwei mal drei Zentimeter großem Schaltkreis (grün-beige) und in seinem Kernbereich einem nur wenige Millimeter großen Feld aus organischem Halbleitermaterial (rot), in dem Elektronen als winzige Magnetmesser dienen. © Christoph Boehme, University of Utah

Dörte Budziak: Oh ja ? Flexibilität ist nicht nur ein Schlagwort. In der Fernerkundung beschäftige mich mit der Auswertung von Satelliten- und Luftbildern nach unterschiedlichen geologischen Fragestellungen. Viel Spaß macht die Bearbeitung digitaler Geländemodelle, aus denen ich in Kombination mit dazugehörigen Bilddaten Animationen erstelle. Dadurch erhält man eine gute räumliche Ansicht des betreffenden Geländes. Ich arbeite mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen im Haus zusammen und Anfragen kommen auch von externen Projektpartnern und anderen Geologischen Ämtern.

Redaktion: Neben Deiner fachlichen Arbeit engagierst Du Dich für den Nachwuchskreis in der BGR. Welche Aufgabe hast Du dort?

Dörte Budziak: Ich wurde gerade zu einer der drei Sprecher und Sprecherinnen des Nachwuchskreises gewählt. Eine ist zuständig für die Belange der Wissenschaftler/innen der BGR, einer für die Wissenschaftler/innen unserer Schwesterbehörde im Haus, des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung, und eine für das nichtwissenschaftliche Personal. Wir vermitteln zwischen Nachwuchskreis und Amtsleitung und Nachwuchskreis und den anderen Kolleginnen und Kollegen. Außerdem organisieren wir auch alle Veranstaltungen des Nachwuchskreises.

Redaktion: Welche Ziele hat sich der Nachwuchskreis auf seine Fahnen geschrieben und wie wollt Ihr sie erreichen?

Dörte Budziak: Den Nachwuchskreis der BGR gibt es seit 1995. Wir wollen jungen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen den beruflichen Einstieg in die BGR erleichtern. Wir treffen uns alle zwei bis drei Monate und beschäftigen uns mit hauspolitischen Themen oder veranstalten Führungen in den Referaten, um die Aufgaben der BGR kennen zu lernen. Wichtig ist uns auch die Pflege eines vorurteilsfreien Umgangs zwischen den verschiedenen geologischen Fachrichtungen im Haus. Außerdem vermitteln wir auf Wunsch Mentoren und Mentorinnen, die unseren Nachwuchs ein Jahr betreuen. Während dieser Zeit sollen die Mentees in die Gepflogenheiten des Hauses eingeweiht werden, sie bekommen Tipps für die Karriereplanung, sollen Netzwerke kennen lernen und einfach die Sicherheit haben, dass jemand da ist, der immer ein offenes Ohr für sie hat.

Redaktion: Vielen Dank für Deine Offenheit, Dörte. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg bei Deiner Arbeit im Fachbereich und im Nachwuchskreis.

Weitere Artikel der GeoUnion in g-o.de finden Sie hier.

(GeoUnion, 19.02.2004 – Marion Iranee, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, und Kirsten Achenbach, DFG-Forschungszentrum Ozeanränder Bremen (RCOM))

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