Forscher haben herausgefunden, dass körperliche Fitness gegen Atherosklerose hilft. Zumindest Mäuse hatten schon nach sechs Wochen auf dem Laufband signifikant weniger Anzeichen solcher Beschwerden. Nach Angaben der TU München sind diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar.
Die Probanden waren Mäuse mit erhöhten Cholesterinwerten. Interessanterweise hatte die sportliche Betätigung in dieser ersten Studie am Atherosklerose-Tiermodell keinen Einfluss auf den hohen Cholesterinspiegel der Mäuse. Vielmehr sank die Anzahl der Makrophagen (Fresszellen), die oxidiertes LDL-Cholesterin (das „schlechte“ Cholesterin) phagozytiert hatten, und die Gefäßwand stabilisierte sich, weil der Anteil an Bindegewebe in der Arterienwand zunahm. Der grundlegende Mechanismus körperlichen Trainings bleibt allerdings weitgehend ungeklärt. Man vermutet, dass es sich nicht nur auf die klassischen Risikofaktoren wie zuviel Cholesterin und Blutzucker oder erhöhte Gerinnungsbereitschaft des Blutes günstig auswirkt, sondern auch einen positiven Einfluss auf andere, in diesem Zusammenhang bisher nicht beachtete Risikofaktoren wie Entzündungsfaktoren ausübt.
Diese tierexperimentelle Studie beweist erstmals, dass körperliches Training den Prozess der Atherosklerose hemmen kann; außerdem hilft sie dabei, die in großen epidemiologischen Studien gefundenen günstigen Auswirkungen körperlicher Aktivität zu erklären. Und die Mediziner sind überzeugt: Nicht nur bei Mäusen sollte körperliche Aktivität eine zentrale Rolle spielen, wenn es darum geht, Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen oder krankhafte Prozesse wieder ins Lot zu bringen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Circulation“ veröffentlicht.
(idw – TU München, 18.02.2004 – AHE)