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Ein rätselhafter Riesen-Handschuh

Einbrechender See erzeugt skurrilen Abdruck im Grönland-Eis

Ein rätselhafter Riesen-Handschuh © NASA Earth Observatory / Landsat

Erst war da nur eine glatte, unberührte Eisfläche, doch dann erschien in ihr plötzlich eine seltsame Struktur – wie ein riesiger Handschuh-Abdruck. Bei diesem Phänomen auf Grönland waren jedoch keine Aliens oder kunstsinnige Inuit am Werk – es ist ein Kunstwerk der Natur. Ein subglazialer See hatte sich geleert und die nachsackende Eisdecke erzeugte die Handschuhform.

Am 16. August 2011 war noch alles ganz normal: Als der Landsat-Satellit der NASA die Flade Isblink-Eiskappe im Nordosten Grönlands überflog, war sie glatt wie immer. Doch als er rund zwei Wochen später eine weitere Aufnahme machte, prangte mitten in der Eisfläche der Abdruck eines Fausthandschuhs – acht Quadratkilometer groß. „Auf diese Struktur war ich nicht gefasst, das war eine echte Überraschung“, sagt der Glaziologe Michael Willis von der Cornell University in Ithaca.

Wie er und seine Kollegen aber bei näheren Untersuchungen herausfanden, hatte der Riesenhandschuh eine ganz natürliche Ursache: Unter der Eisfläche lag ein subglazialer See, in dem sich über die Jahre hinweg Schmelzwasser gesammelt hatte. Ende August dann brach ein Damm unter dem Eis und das Schmelzwasser strömte aus. Als Folge dieser subglazialen Sturzflut leerte sich der See und das darüberliegende Eis sackte ein.

Die linke Aufnahme zeigt den Handschuh im Sommer 2014 vom Satelliten aus gesehen – drei Jahre nach seiner Entstehung ist er immer noch deutlich zu erkennen. Das rechte Foto wurde kurz zuvor vom Flugzeug aufgenommen.

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