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Hangrutsch der Superlative

Blick auf die Abbruchkante von Melas Chasma auf dem Mars

Hangrutsch der Superlative © ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

An keinem Ort des Sonnensystems sind auf so kurzer Distanz so große Höhenunterschiede zu beobachten wie auf dem Mars. Im Gebiet Melas Chasma, einem Teil des Grabenbruchsystems Valles Marineris, bricht die Ebene des Marshochlands jäh um mehr als neuntausend Meter ab. Neue Bilder der hochauflösenden Stereokamera HRSC auf der ESA-Raumsonde Mars Express zeigen riesige Hangrutschungen, Fließstrukturen und Ablagerungen von Sulfaten in Melas Chasma.

Das Bild bietet einen Blick von Südwesten nach Nordosten über den nördlichen Teil von Melas Chasma. An der nördlichen, oberen Kante des Grabens ist eine riesige Hangrutschung zu sehen. Dabei brachen viele Kubikkilometer Gesteinsmaterial aus dem Hang und wurden in den Talgrund von Melas Chasma geschoben, wo die Gesteinstrümmer als Schuttfächer zu erkennen sind. Die Oberflächenstruktur des rauen Fächermaterials unterscheidet sich von der eher glatten Oberfläche des weiter südlich im Becken abgelagerten Materials. Möglicherweise wirkte Wasser in den abgerutschten Gesteinsmassen als eine Art „Schmiermittel“, wie Fliess-Strukturen auf der Oberfläche des weit in die

Talmitte geschobenen Materials andeuten.

Die Bilder entstanden am 6. Juli 2006 während Orbit 3195 von Mars Express aus einer Höhe von etwa 470 Kilometern über der Marsoberfläche. Die Schrägansichten wurden aus Bildern der Stereokanäle der HRSC berechnet. Das Anaglyphenbild, das bei Verwendung einer Rot-Blau- oder Rot-Grün-Brille einen dreidimensionalen Eindruck der Landschaft vermittelt, wurde aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die Schwarzweiß-Bilder sind Nadiraufnahmen, die von allen Bildaufnahmen die höchste Auflösung haben. Die höhenkodierte Bildkarte wurde aus dem digitalen Geländemodell abgeleitet, das aus den Nadir- und Stereokanälen errechnet wurde.

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