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Raumfahrt

Deutschland auf dem Weg zum Mond?

Astrium erhält Machbarkeitsstudie für unbemannte Mond-Landungen

So könnte ein unbemanntes Landemodul aussehen © Astrium

Deutschland will auf den Mond – zumindest mit einer unbemannten Sonde: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat letzte Woche den Auftrag für eine Studie zur Erprobung von künftigen Mond-Landungen vergeben. Ziel ist es, die technologische Machbarkeit einer weichen und zielgenauen robotischen Landung auf dem Mond nachzuweisen. Neben der Erprobung von Schlüsseltechnologien sind bis 2012 auch Flugversuche mit Lander-Prototypen geplant.

Die Schwierigkeiten bei einer robotischen Landung liegen insbesondere in einer präzisen und weichen Landung auf der Mondoberfläche. Hierzu werden insbesondere ein autonomes und optisches Navigationssystem benötigt, um die Landung reibungslos und planmäßig durchzuführen sowie ein sehr komplexes Antriebssystem. „Die Technologien für ein solche Landung sind zurzeit nur teilweise vorhanden beziehungsweise müssen neu aufgebaut werden“, erklärte Peter Kyr, Leiter der Studie, am Freitag in Bremen.

Tests von Landesystemen und Sensoren

Die Studie hat eine Laufzeit von neun Monaten und ein Volumen in Höhe von knapp von einer Million Euro. Sie schließt ab mit der Festlegung der technischen Anforderungen an ein Landefahrzeug. Der nächste Schritt ist dann der Auftrag über Entwicklung, Bau und Test des Fahrzeugs für die Simulation der Mondlandung auf der Erde. Die erste Phase der Studie soll im Juni beginnen und ist für einen Zeitraum von neun Monaten angesetzt.

In einer zweiten Phase werden mit Hilfe des Versuchsträgers Schlüsseltechnologien sowie das System zur Durchführung weicher und zielgenauer Landungen getestet. Bei den geplanten Flugversuchen aus einer Höhe von 1,5 Kilometern sollen triebwerkgestützte Abstiege durchgeführt und Sensoren zur Durchführung weicher Landungen einschließlich Navigation und Hindernisvermeidung getestet werden.

Erprobung und Flugversuche in Deutschland

Die Erprobung soll in einem Testgebiet in Deutschland erfolgen, dessen genauer Standort im Rahmen dieser Studie festgelegt wird. Ein erster Flugversuch des Demonstrators könnte bereits 2012 stattfinden. Die Realisierung eines Lander-Demonstrators ist ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung europäischer Mondlandefähigkeiten. Nach Ansicht der Astrium-Verantwortlichen trägt das Programm auch maßgeblich dazu bei, Deutschland als Systemführer bei zukünftigen europäischen Mondlandemissionen zu positionieren.

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„Mit der beabsichtigten Flugerprobung eines Mondlandegerätes auf der Erde wird Deutschland eine führende Position für künftige nationale und europäische Mondmissionen einnehmen sowie Europa zu einem gleichwertigen Partner in internationalen Kooperationen machen. Astrium spielt hierbei eine wesentliche Rolle“, erklärt Michael Menking, Senior Vice-President und Leiter Orbitale Systeme und Exploration.

(Astrium, 08.06.2009 – NPO)

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