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Medizin

Fünf Tipps für ein längeres Leben

Gesunde Angewohnheiten können die Lebenserwartung um mehr als zehn Jahre erhöhen

Neben Bewegung, Nichtrauchen und Alkohlverzicht wirkt sich vor allem eine gesunde Ernährung positiv auf die Lebenserwartung aus. © Shironosov/ iStock.com

Gesund alt werden: Wer das erreichen will, hat sein Glück maßgeblich selbst in der Hand. Denn schon eine Handvoll gesunde Angewohnheiten können sich messbar positiv auf die Lebenserwartung auswirken, wie eine Studie zeigt. Demnach verlängern fünf Faktoren – darunter eine gesunde Ernährung, genügend Bewegung und Nichtrauchen – das Leben deutlich: um mehr als zehn Jahre. Das zeige, wie wichtig Prävention sei, so die Forscher.

So viel scheint klar: Wer sich ausreichend bewegt, gesund ernährt und keine schlechten Angewohnheiten wie das Rauchen pflegt, tut seinem Körper etwas Gutes. Allein durch unseren Lebensstil können wir Übergewicht und zahlreichen Erkrankungen vorbeugen – und damit im Endeffekt unser Leben verlängern.

Lebensstil im Fokus

Doch was bringen solche gesunden Verhaltensweisen konkret? Diese Frage haben sich nun Wissenschaftler um Yanping Li von der Harvard Chan School of Public Health in Boston gestellt. Um das herauszufinden, werteten sie Daten von zwei US-amerikanischen Langzeitstudien mit 78.865 Frauen und 44.354 Männern aus, die jeweils rund 30 Jahre begleitet wurden.

Für die Untersuchung hatten die Teilnehmer zahlreiche Angaben zu ihrem Verhalten im Alltag und ihrer Gesundheit gemacht. Lis Team interessierte sich besonders für fünf Faktoren: Waren die Probanden Nichtraucher, hatten sie einen idealen Body-Mass-Index (BMI), konsumierten sie Alkohol nur in Maßen, bewegten sie sich mindestens 30 Minuten täglich und ernährten sie sich gesund?

Weniger Todesfälle

Eine solche Lebensweise müsste sich positiv auf die Gesundheit und damit auf die Lebenserwartung auswirken, so die Erwartung der Forscher. Tatsächlich zeigte die Auswertung: Auf wen all diese fünf Dinge zutrafen, der hatte ein um 74 Prozent verringertes Risiko, im Studienzeitraum zu sterben als Probanden, die keine der Vorgaben erfüllten. In Bezug auf Todesfälle durch kardiovaskuläre Erkrankungen war das Risiko sogar um 82 Prozent reduziert.

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Anhand ihrer Daten berechneten die Wissenschaftler auch die Lebenserwartung der Teilnehmer: Im Alter von 50 Jahren lag diese bei den Frauen bei 29 und bei den Männern bei 25,5 noch verbleibenden Jahren – wenn diese keinerlei gesunde Verhaltensweisen an den Tag legten. Mit jeder gesunden Angewohnheit erhöhte sich die Lebenserwartung jedoch.

Mehr als zehn gewonnene Jahre

Wer alle fünf Faktoren erfüllte, hatte als Frau demnach noch eine Lebenserwartung von 43,1 Jahren und als Mann von 37,6 Jahren. In anderen Worten: Frauen gewannen im Schnitt vierzehn, Männer zwölf Lebensjahre. Diese Zahlen belegen dem Team zufolge eindrücklich, wie viel Vorbeugung bringt: „Die Studie unterstreicht die Bedeutung eines gesunden Lebensstils für die Lebensdauer“, konstatiert Lis Kollege Frank Hu.

Wer möglichst lange gesund leben möchte, kann also selbst einiges dafür tun. Das Problem: „Vor allem in den USA halten nur wenige Menschen einen gesunden Lebensstil ein“, sagt Hu. Vielleicht motiviert es den ein oder anderen ja zu erfahren, wie viele Lebensjahre sich mithilfe einfacher Maßnahmen gewinnen lassen.

Insbesondere seien die Ergebnisse aber auch für Entscheidungsträger im Gesundheitswesen wichtig, wie die Wissenschaftler betonen. „Prävention muss immer an erster Stelle stehen. Vorbeugung durch Veränderungen des Lebensstils bringt große Vorteile und kann sich positiv auf das Auftreten chronischer Erkrankungen und damit auf die Gesundheitskosten auswirken“, schließen sie. (Circulation, 2018; doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.117.032047)

(American Heart Association/ Harvard T.H. Chan School of Public Health, 30.04.2018 – DAL)

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