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Umwelt

Soja als Flugzeugtreibstoff

Umweltschutz auch im Verkehr über den Wolken

Nicht nur im Verkehr auf der Straße setzen Forscher auf Alternativen zu fossilen Treibstoffen: Amerikanische Biochemiker sehen in Sojaöl eine Zukunft für den Antrieb von kommerziellen Flugzeugen, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist. Zunächst wollen die Techniker auf eine Mischung aus herkömmlichen Treibstoffen mit Sojaöl setzen, denn angeblich sorgt diese für eine drastische Verminderung des Verbrauchs.

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Herkömmliche Flugzeuge fliegen mit Petroleum-Treibstoff Jet A, der auch als Kerosin bezeichnet wird. Der Treibstoff erzeugt bei seiner Verbrennung Kohlendioxid. Biotreibstoffe sind hinsichtlich ihrer ökologischen Bewertung zumindest Kohlenstoffneutral. In der Zwischenzeit zählt der zunehmende Luftverkehr zu den stärksten CO2-Produzenten. Bis 2050 könnte nach Angaben der britischen Royal Commission on Environmental Pollution der Flugverkehr für fast 75 Prozent der Treibhausgasemissionen in Großbritannien verantwortlich sein. „Wenn zukünftige Forschungsvorhaben die laufenden Anliegen nicht beseitigen können, dann muss die kommerzielle Luftfahrt auf komplett andere Treibstoffe umsteigen“, so David Wardle, Treibstoffexperte an der University of Auckland in Neuseeland. Die Mischung aus Biotreibstoffen mit fossilen könnte eine Antwort darauf sein.

Bis jetzt sind solche Vorhaben allerdings immer gescheitert. Einer der Hauptgründe dafür ist die Tatsache, dass Flugzeugtreibstoffe auch bei Temperaturen von minus 40 Grad Celsius flüssig bleiben müssen. Die meisten Biotreibstoffe wie Pflanzenöle frieren aber bereits bei Temperaturen um null Grad.

Der Biochemiker Bernard Tao von der Purdue University in Lafayette, Indiana, hat nun gemeinsam mit Shailendra Bist eine Treibstoffmischung entwickelt, die den Anforderungen der Luftfahrt entsprechen würde. Diese Mischung bleibt bis minus 40 Grad flüssig. Sie haben Fettsäuren des Öls in flüchtige, leicht brennbare Ester umgebaut. „Wenn man die Komponenten, die bei höheren Temperaturen frieren, wegnimmt, bleiben Komponenten übrig, die erst bei tieferen Temperaturen frieren“, erklärt Bist. Bisher war das Trennungsverfahren dieser Komponenten zum einen zu teuer und zum anderen zuwenig ergiebig.

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(Pressetext Europe, 29.03.2004 – NPO)

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