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Technik

Digitale Dienstleistungen – Die vielfältige Servicelandschaft für die virtuelle Ära

Digitalisierung

Symbolbild Wartung
Egal ob Maschinenwartung aus der Ferne oder einfach mehr Rechenleistung on Demand: Die digitale Sphäre ist das perfekte Umfeld, in dem ebenso digitale Dienstleistungen gedeihen können. © stock.adobe.com, ultramansk

Als die Digitalisierung Ende des vergangenen Jahrhunderts Fahrt aufnahm, hatte sie noch sehr viele physische Kontakte in die analoge Welt – angefangen bei materiell vorhandenen Datenträgern und der Notwendigkeit, für jeden Arbeitsplatz eine komplette Workstation vorzuhalten. Doch je umfassender die Digitalisierung wurde und wird, desto mehr entwickelt sich eine Welt der rein digitalen Dienstleistungen. Wir zeigen, wie vielfältig und innovativ diese heute schon ist.

As a Service: Das Schlagwort der heutigen Zeit

Wer sich auch nur oberflächlich mit dem Thema befasst, wird unweigerlich immer wieder auf Abkürzungen treffen, die die Buchstabenfolge […]aaS enthalten. Sie steht für „as a Service“, also sinngemäß übersetzt „als eine Dienstleistung“.

Den historischen Anfang machten IaaS und SaaS, also Infrastructure und Software as a Service. Schon in den frühen 1960ern boten IBM und andere frühe Computerpioniere Dienstleistungen an, bei denen Kunden zeitweilig oder dauerhaft Rechenleistung oder Speichermöglichkeiten mieten konnten, ohne bei sich umfangreiche physische Systeme zu benötigen.

Als sich erschwingliche Großrechner, Server und PCs durchsetzten, reduzierte sich die Nachfrage nach solchen Angeboten etwas. Mittlerweile allerdings ist der Trend nicht nur mit Macht zurück, sondern hat sich zu einer großen Vielfalt aufgesplittet. Sie machte es sogar nötig, einen neuen Begriff zu erfinden: Everything as a Service – XaaS.

Die Gründe dahinter sind vor allem wirtschaftlich einleuchtend:

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  • IT wird ständig komplexer und die Welt wächst digitalisiert zusammen.
  • Gleichsam werden die digitalen Herausforderungen und Ansprüche immer größer und vielfältiger und sind weniger Fachkräfte vorhanden.

Nicht zuletzt unter dem Aspekt der Kostenreduktion ist es daher für viele Anwender deutlich besser, derartige Services zu nutzen, statt selbst die nötige Infrastruktur anzuschaffen und zu betreiben.

Allerdings profitieren nicht nur Unternehmen von dieser „digitalen Dienstleistungsgesellschaft“, sondern ebenso viele Privatleute – etwa dann, wenn sie den nicht steigerbaren Hardware-Speicher ihres Smartphones durch eine Cloud-Anbindung erweitern.

Symbolbild Online Banking
Immer weniger Bargeldnutzung plus immer mehr Online-Käufe: Die Gleichung hinter dem Durchbruch des Onlinebankings ist einfach. © stock.adobe.com, kelifamily

Onlinebanking: Ein Erfolgsgeschäft sondergleichen

Das Thema Finanzen ist generell extrem bedeutend in der Welt der digitalen Dienstleistungen – stark geprägt durch den Aufstieg des Onlinehandels und den Wunsch, dort möglichst komfortabel und schnell zu zahlen.

Komfortabel und schnell ist auch das Stichwort hinter der in Deutschland beliebtesten und am weitesten verbreiteten digitalen Dienstleistung: Onlinebanking. Aktuell nutzen gut drei Viertel aller Deutschen es. Bei der Altersgruppe U29 sind es sogar 90 Prozent. Ähnlich hoch ist der Anteil unter den Unternehmenskunden.

Wie sehr sich das Thema Banking derzeit in Richtung einer rein digitalen Dienstleistung entwickelt, lässt sich an zwei Punkten festmachen:

  1. Es etablieren sich immer mehr Direkt- und Neobanken. Sie betreiben gar keine physischen Filialen mehr, wobei bei Neobanken der Kontakt sogar ausschließlich online erfolgt.
  2. Das Filialnetz klassischer Finanzinstitute wird immer stärker reduziert. Zwar stehen dahinter verschiedene Gründe, einer ist jedoch die enorm gewachsene Bedeutung des Onlinebankings und bargeldloser Zahlungsmethoden.

Eine Dienstleistung war das Bankgeschäft schon immer. Seine analoge Epoche neigt sich jedoch immer deutlicher dem Ende entgegen.

KI-Dienstleistungen: Zukunft ohne Risiken nutzen

Künstliche Intelligenz ist eine breit einsetzbare Technik geworden. Allerdings herrscht hier eine Situation vor, die den Frühtagen unternehmerischer IT in den 1960ern ähnelt:

Noch befinden wir uns an einem Punkt, an dem …

  • nicht jede KI gleichermaßen für sämtliche wirtschaftlichen Zwecke geeignet ist;
  • Aufbau und Nutzung eigener KI sehr große Investitionen benötigen;
  • die Entwicklung rasend schnell voranschreitet.

Bis auf größte Unternehmen rentiert es sich derzeit kaum, eigene KI zu entwickeln. Gleichsam kann aber jedes Unternehmen davon profitieren – allein schon deshalb, weil damit die in fast jedem Betrieb vorhandenen großen Datenmengen sinnvoll verwertbar werden.

Eine der derzeit innovativsten Neuentwicklungen ist daher AIaas – Artificial Intelligence as a Service. Sie ähnelt ebenfalls jener vergangenen Epoche, als Unternehmen unter anderem Rechnerzeit bei Computerfirmen buchten – bloß etwas moderner.

Technisch handelt es sich um einen Seitenarm des Cloud Computing. Unternehmen können dadurch sehr leistungsfähige KI zu geringsten Kosten nutzen – und vielfach sogar auf ihre eigenen Bedürfnisse anpassen lassen. Aktuell dürfte es sich hierbei um den größten Trend der digitalen Dienstleistungen handeln – zumal KI gerade erst beginnt, großen Einfluss zu nehmen.

Streaming – das Ende des klassischen Medienkonsums

Streaming und On-Demand-Medien sind keine neue Entwicklung. Derzeit allerdings zeigt sich erst wirklich, was hier unter anderem von Netflix seit den 00er-Jahren angestoßen wurde.

Denn lange Zeit konnte klassischer Medienkonsum über Linear-TV und -Radio sowie Video, Bild und Ton auf physischen Datenträgern problemlos neben dem Streaming existieren. So begann etwa der Siegeszug der Blu-ray-Disc als Nachfolger der DVD nahezu zeitgleich mit dem Erblühen des Video-Streamings.

Mittlerweile lassen jedoch Meldungen wie diese aufhorchen:

  • Sony stellte im Sommer 2023 seinen kompletten Heimkino-Vertrieb im DACH-Raum ein – nachdem der japanische Tech-Gigant schon zuvor in einigen Ländern den Verkauf von physischen Datenträgern eingestellt hatte.
  • Bereits 2020 kündigte Disney an, nur noch fallabhängig Titel auf Ultra-HD-Blu-ray zu veröffentlichen. Dieses Medium sollte eigentlich die herkömmliche Blu-ray ablösen.
  • Gleich mehrere große Hersteller stiegen schon vor der Pandemie aus der Produktion von regulären oder UHD-Blu-ray-Playern aus.
  • Das laufende oder aufgenommene Fernsehprogramm hatte 2022 gerade einmal noch 67 Prozent Anteile am Bewegtbildkonsum in Deutschland – 2018 waren es noch 82 Prozent. Bei Menschen bis 29 waren es sogar nur 22 Prozent.
  • Ab Ende 2023 wird der österreichische TV-Sender Servus TV sein lineares Programm in Deutschland einstellen, jedoch weiterhin online vertreten bleiben.

All das hat Streaming als direkten oder indirekten Grund. Mit der steigenden Verbreitung drahtloser und drahtgebundener Datenverbindungen ist mittlerweile theoretisch jeder befähigt, selbst hochauflösende Inhalte zu streamen.

Gleichsam hat das Linearfernsehen dieser bequemen On-Demand-Dienstleistung immer weniger entgegenzusetzen – kaum ein Sender, der daher nicht selbst seine Inhalte in Streams und Mediatheken offerieren würde.

Was die Auswirkung auf das alltägliche Leben anbelangt, dürfte die Ausbreitung des Streamings den größten Impakt populärer Digital-Dienstleistungen haben. Noch mag das lineare Fernsehen zwar nicht tot sein, aber die letzten Jahre der Dominanz dürften zweifelsohne bereits laufen.

Symbolbild IT-Sicherheit
Cybercrime ist eine Dienstleistung aus der Distanz. Cybersecurity ähnlich aufzubauen, ist daher nur folgerichtig. © stock.adobe.com, Donson/peopleimages.com

IT-Sicherheit: Wenn nur noch Profis helfen können

Kein Unternehmen kommt heute mehr ohne Computer aus. Allein schon, weil das gesamte Thema Steuern nur noch online erledigt werden kann. Rein statistisch besitzt zudem fast jeder volljährige Deutsche ein Smartphone; weitere digitale Endgeräte kommen im privaten und geschäftlichen Rahmen hinzu.

Zusammen mit der Bedeutung von kontaktlosen und digitalen Zahlungsmethoden, ist die Angriffsfläche für Cyberkriminelle groß.

Stark erschwert wird die Problematik durch mehrere Dinge, beispielsweise:

  • unterschiedliche Digitalkompetenzen und Sicherheitsbewusstsein zwischen verschiedenen Personengruppen
  • globale Natur weiter Teile der Digitalisierung, jedoch vielfach nur regionale Strafverfolgung
  • ein hoher Fachkräftemangel in den hier relevanten IT-Berufen
  • sehr viele mögliche Angriffsvektoren, selbst bei einem einzigen möglichen Ziel

Dadurch leben wir in einer Zeit, in der selbst Cyberkriminalität eine Dienstleistung sein kann – CaaS, Cybercrime as a Service.

Angesichts dessen dürfte es kaum verwundern, dass viele Unternehmen nicht einmal mehr ansatzweise dazu befähigt sind, eine hinreichende IT-Sicherheit in Eigenregie sicherzustellen. Selbst dort, wo das Gefahrenbewusstsein gut ist, mangelt es an den Mitteln, um entsprechende Vollzeit-Sicherheitsspezialisten einzustellen – oder überhaupt zu finden.

SECaas, Security as a Service, ist daher ein weiterer Trend der heutigen Zeit. Denn angesichts der komplexen Bedrohungsszenarien ist es anderweitig für viele Akteure kaum noch möglich, sich zu schützen. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen finden hier die einzige Option, um ein zeitgenössisches Sicherheitsniveau zu erzielen, ohne sich finanziell völlig zu überanstrengen.

Zusammengefasst

Die digitale Welt ist mit großen Schritten dabei, sich von vielen Notwendigkeiten für physisch vorhandene Elemente zu entfernen. Das gilt für leistungsfähige Workstations am Arbeitsplatz ebenso wie für Server, Bankschalter und Speichermedien. Just aus diesem Grund entwickelt sich derzeit eine dazugehörige Dienstleistungsgesellschaft mit vergleichbarem Tempo. Denn hier bieten sich nicht nur günstigere Alternativen, sondern insgesamt flexiblere und leistungsfähigere Lösungen.

Ganz werden Hardware und Co. wohl niemals verschwinden. Allerdings dürfte Service definitiv die digitale Zukunft sein – egal ob für Unternehmer oder zuhause.

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