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Astronomie

Die ESO feiert 50 Jahre Zusammenarbeit mit Chile

Europäische Südsternwarte

Am 6. November 2013 jährt sich der Beginn der äußerst fruchtbaren Beziehung zwischen der ESO und Chile, die es sowohl europäischen als auch chilenischen Astronomen erlaubt hat, die Grenzen von Wissenschaft, Technologie und Kultur nach vorne in die Zukunft zu verlagern, zum 50. Mal.

Am 6. November 1963 wurde das Convenio, das ursprüngliche Abkommen zwischen der Europäischen Südsternwarte (ESO) und der chilenischen Regierung unterzeichnet, das der ESO erlaubt, ihre Teleskope unter dem außergewöhnlich klaren Nachthimmel Chiles zu platzieren.

„Die Kooperation mit Chile hat sich als beständig und langlebig erwiesen. Die ESO ist eine wissenschaftliche und kulturelle Brücke zwischen Chile und Europa; sie eröffnet einen Weg in die Zukunft und bringt große Vorteile für Chile, die ESO-Mitgliedsländer und sicherlich auch für Wissenschaft und Technologie im Allgemeinen mit sich”, sagt dazu Tim de Zeeuw, Generaldirektor der ESO.

Das erste Teleskop der ESO mit einem Spiegeldurchmesser von einem Meter wurde 1966 gebaut und das La-Silla-Observatorium, die erste Sternwarte der ESO, wurde am 25. März 1969 vom chilenischen Präsidenten eingeweiht. Im Laufe der Zeit wurden das 3,6-Meter-Teleskop und das New Technology Telescope (NTT) zusammen mit einigen anderen kleineren Teleskopen an diesem exzellenten Standort errichtet. Diese technologischen Fortschritte pflasterten den Weg für das, was die nächste Einrichtung der ESO in Chile werden sollte: das Paranal-Observatorium.

Das Paranal-Observatorium wurde am 5. März 1999 eingeweiht und beherbergt das Very Large Telescope (VLT), das fortschrittlichste Observatorium der Welt für sichtbares Licht und das nahe Infrarot, wo einige der wichtigsten astronomischen Entdeckungen der Welt gemacht wurden. Es ist ebenfalls der Standort für zwei der leistungsstärksten Durchmusterungsteleskope der Welt: VISTA und das VST.

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Vor Kurzem hat die ESO zusammen mit Partnern aus Nordamerika und Ostasien in Zusammenarbeit mit Chile das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), das weltweit größte astronomische Projekt, gebaut. ALMA, das sich auf dem Chajnantor-Plateau befindet, besteht aus 66 Millimeter/Submillimeter-Antennen und wurde am 13. März 2013 vom chilenischen Präsidenten Sebastián Piñera feierlich eingeweiht.

„Die ESO ist zu einem aktiven Vertreter für die Ausbildung der nächten Generationen von Wissenschaftlern in Chile und Europa geworden. Dies hat uns die Möglichkeit gegeben, ein stärkeres Band zwischen unseren Gesellschaften zu schmieden. Die verschiedenen Komitees für Zusammenarbeit, die es zwischen der ESO und Chile gibt, sind ein klares Beispiel dafür. Nicht nur auf wissenschaftlicher, sondern auch auf kultureller und Bildungsebene”, erläutert Fernando Comerón, der ESO-Repräsentant in Chile.

Als Gastgeberland profitiert Chile vom bevorzugtem Zugang zu Beobachtungszeit an den ESO-Teleskopen, was chilenischen Astronomen in die Lage versetzt, einige der fortschrittlichsten Beobachtungseinrichtungen der Welt zu nutzen.

In Zukunft wollen die ESO und Chile ihre Beziehung weiter stärken. Eine Woche zuvor übergab Präsident Piñera die rechtlichen Dokumente denen zufolge das Land um den Cerro Armazones in den Besitz der ESO übergeht. Der Cerro Armazones wird das nächste Projekt der ESO beherbergen, das European Extremely Large Telescope, „das weltgrößte Auge, das auf den Himmel gerichtet ist”.

Die ESO hat zusammen mit den Botschaften ihrer Mitgliedsländer eine Reihe kultureller Veranstaltungen geplant, um das Jubiläum gemeinsam mit der chilenischen Bevölkerung zu feiern.

Desweiteren wird die ESO am 8. November einen besonderen Empfang ausrichten. Mehrere chilenische Obrigkeiten, Botschafter und Repräsentanten der Mitgliedsstaaten und die wissenschaftliche Gemeinde, die im Lande ist, wurden eingeladen, um an diesem Tag zu feiern.

(Max-Planck-Institut für Astronomie, 07.11.2013 – AKR)

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