Im Norden Deutschlands wird mehr geraucht als im Süden – und es sterben dort mehr Menschen an den Folgen des Rauchens. Dies zeigt erstmals und detailliert der Tabakatlas Deutschland 2009, der vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Robert-Koch-Institut herausgegeben worden ist.
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Danach existieren die regionalen Unterschiede sowohl bei Männern als auch bei Frauen in Bezug auf die tabakbedingten Todesfälle durch Lungenkrebs und durch Herz-Kreislauferkrankungen.
„Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit. Dennoch raucht bis heute fast ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland. Grund genug, um mit dem vorliegenden Tabakatlas alle Fakten zum Rauchen in neuer Form für alle Interessierten darzustellen“, sagte dazu die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Sabine Bätzing.
Tabakprävention bleibt wichtig
Die großen regionalen Unterschiede im Rauchverhalten und die durch das Rauchen bedingten Todesfälle machten deutlich, dass Tabakprävention weiterhin ganz oben auf der politischen Agenda stehen müsse.
Und der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums, Professor Dr. Otmar D. Wiestler, ergänzt: „Das Deutsche Krebsforschungszentrum sieht es als eine wichtige Aufgabe an, die Öffentlichkeit umfassend über den Krebsrisikofaktor Nummer eins zu informieren. Mit dem Tabakatlas wurde ein Nachschlagewerk für politische Entscheidungsträger und Verantwortliche in den Institutionen des Bundes und der Länder, Journalisten und Angehörige aller Gesundheitsberufe geschaffen.“
Regionale, soziale, geschlechts- und altersspezifische Unterschiede aufgedeckt
Anhand anschaulicher Karten und Grafiken sowie kurzer, prägnanter Texte zeigt der Tabakatlas nicht nur die regionalen, sondern auch die sozialen, geschlechts- und altersspezifischen Unterschiede im Tabakkonsum sowie die daraus resultierenden regional unterschiedlich hohen Zahlen tabakbedingter Todesfälle. Daneben stellt er die verschiedenen Tabakprodukte, ihre Zusatzstoffe und deren Eigenschaften sowie die gesundheitlichen Folgen des Rauchens und des Passivrauchens vor.
Das Handbuch gewährt einen Einblick in die Kosten, die das Rauchen dem Einzelnen und der Gesellschaft verursacht. Weiter enthält der Tabakatlas Übersichten zum Tabakanbau sowie über Produktion, Handel und Vertrieb von Tabakprodukten. Vorgestellt werden außerdem wirksame Maßnahmen zur Eindämmung des Rauchens, die im Rahmenabkommen der Weltgesundheitsorganisation zur Tabakkontrolle vereinbart wurden. Das Abkommen ist bis 2009 von über 160 Staaten – darunter Deutschland – unterschrieben und ratifiziert worden.
Mehr Maßnahmen nötig
Der Tabakatlas bietet einen schnellen, aber dennoch umfassenden Einblick in das gesellschaftliche Problem des Tabakkonsums. Er zeigt auf, welche Maßnahmen in der Tabakprävention in Deutschland in den letzten Jahren umgesetzt wurden und welche im Rahmen des Abkommens noch zu ergreifen sind. Ebenso stellt er die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation zu weitergehenden Leitlinien in der Tabakpolitik dar.
(idw – Deutsches Krebsforschungszentrum, 03.07.2009 – DLO)