Sternenstaub unterm Mikroskop
Mineralogen untersuchen Staubteilchen aus dem Kometen „Wild 2“

Kometensonde Stardust
© NASA
Winzige Boten aus dem Kosmos

Päckchen mit Staubteilchen des Kometen
© FSU/Scheere
Doch bereits jetzt können die Forscher über die Fülle an neuen, unerwarteten Erkenntnissen, die andere Untersuchungen des Kometenschweifs bereits erbrachten, nur staunen: „Der Komet stammt aus der kältesten Region unseres Sonnensystems, aus der so genannten Oort'schen Wolke“, weiß Langenhorst. Diese Region, noch jenseits des Planeten Pluto, enthält zahllose Kometen, die so alt sind wie unser Sonnensystem. „Trotzdem enthält der Komet 'Wild 2' Material, das sich nur bei sehr hohen Temperaturen im inneren Bereich des Sonnensystems gebildet haben kann“, beschreibt Langenhorst den überraschenden Befund. So bestehen die untersuchten Staubteilchen zum Beispiel aus aluminium-, kalzium- oder titanhaltigen Mineralen. „Irgendwie ist das Material vom Inneren des Sonnensystems ganz nach außen transportiert worden“, so Langenhorst. Wie das geschehen sein könnte, diskutieren die Forscher derzeit.
Von den jetzt weltweit laufenden Forschungsarbeiten erhoffen sich die Wissenschaftler noch weitere unerwartete Entdeckungen, die einzigartige Informationen über die Entstehung des Sonnensystems liefern. Mit Blick auf die beginnenden Untersuchungen im eigenen Labor ist Langenhorst sich sicher: „Vor uns liegen spannende Monate“.
(Universität Jena, 23.05.2006 - AHE)