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Medizin

Obst und Gemüse schützen nicht vor Brustkrebs

Europaweite Studie ergibt keinen Hinweis auf schützende Wirkung

Der Verzehr von Obst und Gemüse senkt nicht das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Dies zeigen neue Ergebnisse einer europäweiten Studie. „Wir können aber nicht ausschließen, dass bestimmte – in dieser Studie nicht untersuchte –
Obst- und Gemüsesorten trotzdem einen schützenden Effekt haben“, so die Schlussfolgerung der Experten.

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In der europaweiten EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition), an der auch zwei Epidemiologen des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) Potsdam-Rehbrücke, Dr. Petra Lahmann und Prof. Dr. Heiner Boeing, beteiligt waren, wurde sowohl der Verzehr von Blattgemüse, Fruchtgemüse, Wurzelgemüse, Kohl, Pilzen und Zwiebeln/Knoblauch untersucht, als auch der von Frucht- und Gemüsesäften.

Es nahmen 285.526 Frauen zwischen 25 und 70 Jahren aus acht von zehn beteiligten europäischen Ländern teil. Für die prospektive Analyse wurden Daten aus Ernährungserhebungen der Jahre 1992-1998 mit dem Auftreten von Brustkrebs bis zum Jahr 2002 ausgewertet. Bis dahin waren 3.659 Brustkrebsfälle diagnostiziert worden. Die untersuchten Aufnahmekategorien reichten bei Gemüse von bis zu 110 Gramm pro Tag bis über 245 Gramm pro Tag und bei Obst von bis zu 115 Gramm pro Tag bis über 370 Gramm pro Tag. In Deutschland verzehren Frauen im Durchschnitt etwa 200 Gramm Gemüse und 190 Gramm Obst pro Tag, das ergab eine Erhebung des Robert-Koch- Instituts. Die länderspezifischen EPIC-Analysen, einschließlich der deutschen, zeigten gleiche Ergebnisse.

Die Evidenz für einen krebssenkenden Effekt von Obst und Gemüse bei Brustkrebs wurde schon 2003 aufgrund der damaligen Datenlage von einem IARC-Expertengremium als unzureichend bewertet. Dennoch schloss das Expertengremium die Möglichkeit eines leichten risikosenkenden Effekts für diese Krebsform durch Obst- und Gemüse nicht aus. Mit der Analyse der Daten der EPIC-Studie hat sich diese Hoffnung jedoch nicht erfüllt.

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EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition)-

Studie: eine prospektive, 1992 begonnene Studie, die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs und anderen chronischen Erkrankungen aufdeckt. 23 administrative Zentren in zehn europäischen Ländern mit 519.000 Studienteilnehmern sind an der Studie beteiligt.

(Deutsches Institut für Ernährungsforschung, 12.01.2005 – NPO)

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