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Wie funktioniert ein Körper-Scanner mit Terahertz-Strahlung?

Wissenswert

Versteckte Gegenstände zeigt der Terahertz-Scanner durch Markierungen an. © Pianist Berlin/ cc by.sa 3.0

Er soll mehr Sicherheit bringen, Abläufe beschleunigen und viele Flughäfen haben ihn inzwischen: den Körperscanner. Mithilfe von Terahertz-Strahlung zeigt er versteckte Gegenstände an unserem Körper wie Waffen oder Sprengstoff an. Doch wie funktioniert diese Technik?

Im Vergleich zu normalen Metalldetektoren erkennen Terahertz-Scanner auch Flüssigkeiten oder Pulver unter unserer Kleidung. Dadurch wird das Abtasten von Personen weitgehend überflüssig und Sicherheitskontrollen sollen schneller ablaufen. Inzwischen werden Terahertz-Scanner an vielen deutschen Flughäfen eingesetzt und im Juli 2016 hat die Bundesregierung einen Rahmenvertrag über die Lieferung von 300 weiteren Terahertz-Scannern unterzeichnet, die hauptsächlich zur Fluggastkontrolle, aber auch für andere Sicherheitsschleusen verwendet werden können.

Unsere Körperstrahlung verrät uns

Terahertz-Strahlen sind eigentlich etwas ganz Natürliches: Sie gehören zum Spektrum elektromagnetischer Strahlung und liegen im Frequenzbereich zwischen der Infrarotstrahlung und den Mikrowellen. Sogar unser Körper gibt zusammen mit der Wärmestrahlung winzige Anteile Terahertz-Strahlung über die Hautoberfläche ab.

Körperscanner am Flughafen bestrahlen uns aber in der Regel zusätzlich mit Terahertz-Wellen, die von unserem Körper teilweise reflektiert werden. Das macht die Messungen einfacher und das Bild wird schärfer. Scanner, die nach diesem Prinzip arbeiten, nennen sich aktive Systeme.

Weil versteckte Gegenstände unter unserer Kleidung eine andere Dichte für die Terahertzstrahlen haben als das Körpergewebe, reflektieren sie mehr Strahlung. Sie werfen in den Detektoraufnahmen sichtbare Schatten. Terahertz-Scanner können so nicht nur metallische Gegenstände erkennen, sondern auch Flüssigkeiten oder Pulver.

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Für andere Einsatzgebiete gibt es allerdings auch Scanner, die nur die vom Menschen selbst abgegebene Strahlung messen. Das reicht dann beispielsweise aus, um zu erkennen ob sich Personen in einem geschlossenen Transporter aufhalten. Diese nennt man dann passive Systeme.

Mehr Schärfe durch Bestrahlung

Unsere Kleidung ist für die Terahertz-Detektoren dagegen unsichtbar. Denn ihre Strahlung durchdringt Materialien wie Textilien, Plastik oder Papier nahezu problemlos und wird dabei kaum absorbiert.

In dieser Eigenschaft ähneln die Terahertz-Strahlen den Röntgenstrahlen, doch anders als diese sind sie nach bisheriger Kenntnis unbedenklich für den Körper. Denn sie haben eine vergleichsweise geringe Intensität und sind daher nicht ionisierend. Das heißt, sie können keine Elektronen aus Atomen oder Molekülen unseres Körpers herausschlagen und richten daher keine Schäden in den Zellen und am Erbgut an.

Und was zeigt der Körperscanner?

Obwohl die Körperscanner theoretisch in der Lage wären, unseren Körper sehr detailgetreu abzubilden, tun sie dies in der Praxis nicht. Die Systeme sind bewusst so programmiert, dass sie Menschen nur als Piktogramme darstellen. Deswegen müssen wir auch nicht befürchten, dass Sicherheitspersonal auf dem Bildschirm intime Details unseres Körpers sieht.

Anders sieht das mit Gegenständen aus, die wir am Körper versteckt tragen. Der Monitor des Scanners zeigt an diesen Stellen bunte Markierungen an. Weil an diesen Markierungen allein meist nicht zu erkennen ist, um was es sich genau handelt, wird man in einem solchen Fall nochmal vom Sicherheitspersonal abgetastet. In Deutschland können wir aber auch ablehnen, vom Körperscanner durchleuchtet zu werden. Dann kontrolliert uns das Personal wie früher üblich. In anderen Ländern ist ein Ablehnen des Scans aber nicht unbedingt möglich.

Inzwischen kommen Terahertz-Scanner nicht mehr nur für die Personenkontrolle zum Einsatz. Sie werden auch genutzt, um beispielsweise geschlossene Briefe oder Päckchen zu kontrollieren. Der Scanner analysiert in diesem Fall, ob sich in der Post Sprengstoff oder Drogen befinden.

10.04.2018 – HDI

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