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Medizin

Stimmen in der Datenbank

Sammlung von Stimmprofilen soll Diagnose erleichtern

Eine heisere Stimme kann Anzeichen einer Erkältung, aber auch einer ernsthafteren Erkrankung oder falscher Sprechweise sein. Ob harmlos oder nicht, kann meist nur eine Untersuchung der Stimmbänder klären. Jetzt haben Wissenschaftler erstmals eine Datenbank mit Stimmprofilen erstellt, die bei der Diagnose wertvolle Hilfe leisten könnte.

Die im Rahmen eines DFG-Projekt erstellte Stimmdatenbank enthält Aufnahmen von 2.000 Personen mit „Normalstimmen“ und krankhaft veränderten Stimmen. Die neue, von William J. Barry und Manfred Pützer von der Universität des Saarlands zusammengestellte Datenbank, die in dieser Form bisher einzigartig in Deutschland ist, stellt Phonetikern, aber auch Medizinern einen reichen Datenschatz zur weiteren digitalen Auswertung zur Verfügung.

Die Datenbank unterscheidet zwischen funktionell, organisch sowie zentral bedingten Stimmstörungen und macht detaillierte Angaben zu den einzelnen krankhaften Stimmveränderungen in Form individueller Diagnosestellungen. Bei der Erstellung der Stimmdatenbank wurde sowohl auf akustische als auch auf elektroglottographische Aufzeichnungsmethoden zurückgegriffen. Die Elektroglottographie ist ein Untersuchungsverfahren, das die Kontaktveränderung der Stimmlippen während der Schwingungen misst.

Doch die Stimmensammlung kann noch mehr: Die Wissenschaftler entwickelten einen Parametersatz aus der akustischen und der elektroglottographischen Analyse, der die Stimmprofile männlicher und weiblicher Normalstimmen beziehungsweise krankhaft veränderter Stimmen direkt vergleichbar macht. Die Stimmdatenbank kann somit sowohl bei der Diagnosestellung als auch bei der Überprüfung therapeutischer Ansätze nutzbringend eingesetzt werden.

Eine krankhaft veränderte Stimme fällt in der Regel zunächst der betroffenen Person selbst, aber auch ihren Gesprächspartnern als heiser oder rau auf. Der stimmkranken Person gelingt es in manchen Fällen sogar nur unter Anstrengung zu sprechen. Die Ursachen für einen solchen Stimmklang können organischer, aber auch psychogener Natur sein.

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(Universität des Saarlandes, 27.09.2005 – NPO)

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