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Medizin

Obst und Gemüse verringern Krebsrisiko

Experten befürworten die Ernährungsregel 5 am Tag

Der tägliche Verzehr von fünf Portionen Obst und Gemüse gehört zu einem gesunden Lebensstil und kann das Risiko an bestimmten Krebsformen und Herz-Kreislauf-Leiden zu erkranken erheblich verringern. Zu diesem Ergebnis kamen Mediziner und Ernährungswissenschaftler auf einem Expertentreffen der DeutschenKrebsgesellschaft in Frankfurt.

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„Auch wenn eine obst- und gemüsereiche Ernährung nur ein Faktor von vielen ist, weisen zahlreiche wissenschaftliche Studien eindrucksvoll die positiven Wirkungen einer Ernährung mit hohem Konsum von Obst und Gemüse auf den menschlichen Organismus nach“, so Dr. Helmut Oberritter, Wissenschaftlicher Leiter der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Angesichts der derzeitigen Studienlage sieht sich auch die Deutsche Krebsgesellschaft in ihrer Unterstützung der 5 am Tag-Kampagne und deren Botschaft, täglich fünf Portionen Gemüse und Obst zu essen, bestärkt.

EPIC-Studie belegt Zusammenhang zwischen Ernährung und Erkrankungsrisiken

Die bisher veröffentlichten Ergebnisse der EPIC-Studie, einer großen europäischen Kohorten-Studie mit mehr als 500.000 Teilnehmern, haben dazu beigetragen, das Wissen über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Erkrankungsrisiken bestimmter Krebslokalisationen zu präzisieren, um so zu eindeutigeren Ernährungsempfehlungen zu kommen.

„Für Speiseröhren-, Lungen- und Dickdarmkrebs ist beispielsweise ein Risiko senkender Effekt durch den täglichen Verzehr von ausreichend Obst und Gemüse als wahrscheinlich anzunehmen“, erläutert Professor Dr. Wolfgang Scheppach von der Universität Würzburg. Jedoch könnten diese Ergebnisse nicht auf alle anderen Krebsformen übertragen werden. So bestätigte eine jüngst veröffentlichte Studie über den Zusammenhang eines hohen Obst- und Gemüseverzehrs und der Verringerung des Brustkrebsrisikos frühere Erkenntnisse, die einen Risiko senkenden Effekt nicht nachweisen konnten.

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Übereinstimmend unterstrichen die anwesenden Wissenschaftler die Notwendigkeit, die Bevölkerung über die verschiedenen Facetten eines gesunden Lebensstils zu informieren. Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln stehe im Mittelpunkt eines solchen Ernährungsstils, betonen Wissenschaftler wie Dr. Jakob Linseisen vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg oder Dr. Jann Arends von der Klinik für Tumorbiologie in Freiburg. Aber auch Faktoren wie eine ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität, Vermeidung von Übergewicht, Verzicht auf Rauchen und Einschränkung des Alkoholkonsums seien wichtig, um das Risiko für die häufigsten Zivilisationskrankheiten zu senken.

Risiko senkende Wirkung bei verschiedenen ‚Zivilisationskrankheiten

„Auch wenn nach der jetzigen Datenlage das Risiko mindernde Potenzial des Obst- und Gemüseverzehrs auf bestimmte Krebsformen beschränkt ist, muss man jeden ermutigen, viel Gemüse und Obst zu verzehren: Insbesondere für Herz-Kreislauf-Erkrankungen liegen gesicherte Ergebnisse für einen protektiven Effekt eines hohen Gemüse- und Obstverzehrs vor – und genau diese Erkrankungen verursachen hierzulande die meisten Todesfälle“, erläutert Professor Dr. Gerhard Rechkemmer von der Technischen Universität München.

In dieselbe Kerbe schlägt Professor Dr. Stephan Bischoff von der Universität Hohenheim: „Das Frappierende in Punkto Obst und Gemüse ist doch, dass die uns vorliegenden Studienergebnisse eine Risiko senkende Wirkung bei sehr verschiedenen ‚Zivilisationskrankheiten‘ belegen. Warum also nicht zu Obst und Gemüse greifen, die keine gesundheitsschädigenden Nebenwirkungen haben und so die positiven Effekte auf die Gesundheit mitnehmen – zumal Gemüse und Obst lecker schmecken, so dass auch der Genuss nicht zu kurz kommt.“

(Servicebüro 5 am Tag, 23.03.2005 – DLO)

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