Die Sahara scheint der Inbegriff der Wüste: endlose trockene, staubige Landschaften, kein Grün, kein Wasser. Oder doch nicht? Im Nordosten des Tschad gibt es etwas, was es eigentlich nicht geben dürfte: große Seen mitten in der Sahara. Gespeist vom Grundwasser trotzen sie seit Jahrtausenden der Verdunstung.
Und genau das macht diese weiten Wasserflächen inmitten der Wüste nicht nur zu einem Naturspektakel, sondern auch zu einem höchst spannenden Forschungsobjekt. Denn die Seen sind ein hochpräzises Umweltarchiv. Die aus ihnen gewonnenen Sedimente dokumentieren die Klimaentwicklung und geben Aufschluss über Staubstürme, Savannenbrände und Vulkanausbrüche.
Der Geoarchäologe Stefan Kröpelin hat die Seen der Sahara gleich in mehreren Expeditionen besucht und dabei Erstaunliches und Spannendes entdeckt. Denn in ihren Ablagerungen verbarg sich das genaueste und umfassendste Klimaarchiv der Sahara für die letzten 10.000 Jahre. Es enthüllte unter anderem auch, wann die einstmals grüne Sahara zur lebensfeindlichen Wüste wurde.
Dr. Stefan Kröpelin, Universität Köln / DFG Forschung
Stand: 18.09.2009