Eine Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Forschungsverbünde hat mit dem Projekt „Trustee“ einen automatischen Agenten entwickelt, der beim Online-Einkauf die Anonymität wahren soll. Trustee verhilft Einkäufern zu einem geschützten und kostengünstigen Einkauf im Netz, indem er persönliche Daten als Treuhänder verwaltet.
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Wer im Internet surft, hinterlässt Spuren. Online-Shops, die sie auswerten, können daraus auf Interessen und Lebensumstände des Surfers schließen. Nicht jedem Kunden ist das recht. So können Anbieter dem Einkäufer hauptsächlich teure Produkte anbieten, weil dieser einmal etwas Teures eingekauft hat und der Anbieter daher die finanziellen Möglichkeiten vermutet.
Die zunehmende Personalisierung im Internet ist ein Trend, der Anbietern dabei helfen soll, Angebote kundenfreundlicher zu gestalten. Für User ist damit allerdings eine Reihe von Risiken verbunden. Durch die Kombination von Profilen kann eine Person leicht zum „gläsernen Menschen“ werden und damit durchschaubar und manipulierbar.
Gerade bei komplexen und erklärungsbedürftigen Produkten wie Finanzdienstleistungen verfügt der Kunde jedoch oft nicht über ein ausreichendes Branchenwissen, das eine kompetente Auswahl ermöglicht. Trustee fragt bei der Produktsuche eine große Anzahl von Anbietern gleichzeitig ab, füllt Formulare auf Anbieterseite aus und kann Daten automatisch oder gesteuert variieren und anonymisieren.
„Surf-Spuren“ werden verwischt, indem zusätzliche Informationen hinterlassen werden, die eine Profilsammlung erschweren. Anschließend extrahiert der „Tarnkappen-Agent“ die Suchergebnisse von den Websites der Anbieter und ordnet sie gemäß den User-Anforderungen. Das Projekt Trustee ist noch nicht auf dem Markt, sucht aber noch industrielle und öffentliche Kooperationspartner für Anwendungen und Weiterentwicklung der Software.
(Bayrischer Forschungsverbund/PTE, 29.04.2004 – NPO)
