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Technik

Strahlenquelle Schnurlos-Telefon

Dauerstrahlung könnte gesundheitsbelastend wirken

Ein schnurloses Telefon ist oft die stärkste Quelle hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung im Haushalt. Auch wenn dabei geltende Grenzwerte nicht überschritten werden, hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) jetzt dennoch einen vorsorglichen Verzicht auf schnurlose Telefone empfohlen.

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Ein schnurloses Telefon des DECT-Standards ist oft die stärkste Quelle hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung im privaten Haushalt. Ein vorsorglicher Verzicht auf schnurlose Telefone trägt zur Minimierung der persönlichen Strahlenbelastung bei. „Allerdings könnte die Industrie DECT-Telefone entwickeln, die die Aspekte der Vorsorge und des Strahlenschutzes besser berücksichtigen als die derzeitigen Geräte“ sagt Rüdiger Matthes, Experte des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS).

Die Basisstation und das Handgerät eines schnurlosen Telefons senden während des Telefonierens immer mit der gleichen Leistung, unabhängig davon, ob der Nutzer mit dem Handgerät einen Meter oder 300 Meter von der Basisstation entfernt ist. Matthes: „Deshalb fordern wir, dass schnurlose Telefone mit bedarfsgerechter Leistungsregelung entwickelt werden, die die Leistung während des Telefonierens der Entfernung von der Basisstation anpassen“.

Um den reibungslosen Betrieb mit den Handgeräten sicherzustellen, sendet die DECT-Basisstation – wenn nicht telefoniert wird – außerdem ein kontinuierliches Kontrollsignal aus. Nach Ansicht des BfS sollten schnurlose Telefone so konzipiert sein, dass sie im Stand-By-Betrieb strahlungsfrei sind. „Erfreulicherweise gibt es jetzt neue Geräte, die genau diese Forderung erfüllen und so die Strahlenbelastung im Haushalt senken“, erklärt Matthes.

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Nach dem Stand der Wissenschaft auf nationaler und internationaler Ebene gibt es zwar Hinweise auf biologische Wirkungen, aber keine Nachweise, dass hochfrequente elektromagnetische Felder – die Grundlage der Funktionsweise der DECT-Telefone – gesundheitliche Schäden verursachen. Dies gilt unter der Voraussetzung, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Bei DECT-Telefonen liegt die Strahlung, angegeben als so genannter SAR-Wert, für den Kopf unter 0,1 W/kg. Der empfohlene Grenzwert von 2,0 W/kg wird also um ein Vielfaches unterschritten. Auch eine besondere Gefährdung durch gepulste Signale, die immer wieder angeführt wird, konnte bisher auf wissenschaftlicher Basis nicht nachgewiesen werden.

Um dennoch möglichen gesundheitlichen Risiken vorzubeugen, empfiehlt das BfS, die persönliche Strahlenbelastung durch eigene Initiative zu minimieren. Stellen Sie die Basisstation dort auf, wo Sie sich nicht ständig aufhalten, zum Beispiel im Flur. Stellen Sie sie nicht direkt auf den Schreibtisch. Führen Sie nur kurze Telefonate. Setzen Sie neu entwickelte DECT-Telefone ein, die strahlungsfrei sind, wenn das Handgerät in der Basisstation steckt.

(Bundesamt für Strahlenschutz, 01.02.2006 – NPO)

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