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Astronomie

Sternenreise im Wohnzimmer

Mit VR-Brille den Kosmos erkunden

60-Grad-Aufnahme von Dunkler Materie im Universum, basierend auf einer Computersimulation. © A. Khalatyan / AIP, C. Scannapieco, CLUES-Projekt

Virtuelle Astronomie-Tour: Dunkle Materie im All erkunden oder die Architektur von Sternwarten in verschiedenen Ländern bestaunen – mit dreidimensionalen 360-Grad-Videos und Panoramen laden Astrophysiker nun zu spannenden Einblicken in ihre Forschung ein, egal ob mit oder ohne VR-Brille. Auf einer neuen Internet-Plattform können Besucher bequem von zu Hause aus auf verschiedene Touren zugreifen. Sie basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und sind somit mehr als bloß ein optischer Genuss.

Mit der stetig besser werdenden VR-Technologie kann heute jeder in fremde Welten entfliehen, der eine entsprechende VR-Brille besitzt. Wissenschaftler des Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam haben nun eine Webplattform bereitgestellt, die nicht nur tolle Bilder verspricht, sondern auch auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Eine VR-Brille lässt die Besucher dabei besonders wirkungsvoll in die 3D Ansichten eintauchen, ist aber nicht zwingend erforderlich.

Das Universum für zu Hause

Wenn Astrophysiker mit ihren Teleskopen den Blick ins Universum werfen, sammeln sie ungeheure Datenmengen, die für Laien zunächst alles andere als schön aussehen. Dankenswerterweise haben Arman Khalatyan und seine Kollegen mit reichlich Computerarbeit und aufwändigen Visualisierungstechniken aus ihren Daten beeindruckende 3D-Panoramen erstellt. „Mit Simulationen und VR machen wir das Unsichtbare sichtbar“, erklärt der Projektleiter.

Eine wissenschaftliche Darstellung von Gas im Universum, basierend auf einer Computersimulation. © A. Khalatyan / AIP, C. Scannapieco, CLUES-Projekt

In den Videos auf ihrer neuen Webplattform erlauben die Forscher uns, einen kleinen Ausschnitt des endlos großen Universums zu bestaunen. Dabei können wir durch verschiedene „Brillen“ blicken und nicht nur leuchtende Sterne sehen, sondern auch wolkenartige Nebelformationen und sogar die Verteilung von Dunkler Materie betrachten.

Sternwarten besichtigen

Einen groben Eindruck davon, wie die Daten für die faszinierenden Kosmos-Aufnahmen erhalten werden, bietet die Plattform ebenfalls. So kann der Besucher verschiedene Observatorien besuchen und einen Blick in die Innenausstattung werfen, oder einfach die monumentalen Kuppeln der Teleskope in der Außenansicht bewundern.

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Eines der zurzeit drei präsentierten Observatorien ist das Observatorio del Teide auf Teneriffa. Dort richten Forscher das Teleskop in Richtung Sonne aus, um wertvolle Daten über unseren Heimatstern zu sammeln. Die 2.400 Meter hoch gelegene Position der Sternwarte erlaubt nicht nur den Forschern einen wolkenfreien Blick, sondern bietet auch im virtuellen Rundgang eine weitläufige Aussicht auf die verschiedenen Teleskope des Standorts und den 3.718 Meter hohen Berg Teide im Hintergrund.

Weitere Observatorien folgen

Mit ihrem Projekt hoffen die Wissenschaftler, mehr Leute für ihre Forschung zu begeistern. „Die VR-Technologie ist mit einfachen VR-Brillen und kostenlosen Apps heute für jeden nutzbar“, sagt Khalatyan. „Wir machen mit unserer Plattform nun auch den Kosmos für jeden zugänglich.“ Als nächstes sollen dem Angebot aber virtuelle Rundgänge an weiteren Observatorien hinzugefügt werden.

(Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, 07.04.2017 – CLU)

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