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Energie

Ostsee-Pipeline nimmt Betrieb auf

Rösler: „Nord Stream Gaspipeline erhöht Gasversorgungssicherheit“

Flamme eines Gasherdes © George Shuklin / Rechtefrei

Ab heute wird erstmals offiziell russisches Erdgas aus Sibirien direkt nach Deutschland strömen. Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt zusammen mit dem Präsidenten der Russischen Föderation, Dmitrij Medwedew, dem französischen Premierminister François Fillon, dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte und weiteren hochrangigen Vertreter aus Politik und Wirtschaft den ersten Strang der umstrittenen Ostsee-Pipeline „Nord Stream“ feierlich in Betrieb.

Das 7,4 Milliarden Euro teure russisch-europäische Projekt hat eine Gesamtlänge von 1.224 Kilometern. Die Unterwasser-Pipeline beginnt im russischen Wyborg und endet in der deutschen Anlandestation in der Gemeinde Lubmin bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Von dort aus gelangt das Erdgas mithilfe von Festlandsleitungen bis nach Tschechien und in Richtung Westen.

55 Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich

Nach der Fertigstellung des zweiten Leitungsstrangs im Jahr 2012 wird die Pipeline eine Transportkapazität von jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmetern Erdgas haben. Sie soll die Europäische Union über 50 Jahre unter Umgehung von bisherigen Transitländern wie Ukraine und Weißrussland mit fossilen Brennstoffen aus Russland beliefern.

26 Millionen Haushalte können nach Angaben des Nord-Stream-Konsortiums durch die Pipeline mit Erdgas versorgt werden. Der fossile Brennstoff stammt aus den sibirischen Erdgasfeldern Juschno-Russkoje. Das Nord Stream Gas wird in Deutschland unter anderem in neue Erdgaskraftwerke strömen, die den Ausstieg aus der Kernenergie übergangsweise mit auffangen sollen.

„Auf dem Weg ins Zeitalter der erneuerbaren Energien kommt Erdgas als umweltfreundlichstem fossilen Energieträger eine zentrale Rolle zu. Nord-Stream verbessert hier die Versorgungssicherheit – nicht nur für Deutschland, sondern für weite Bereiche der Europäischen Union. Denn mit der Pipeline werden die Gasversorgungswege auf eine breitere Basis gestellt“, so der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Philipp Rösler.

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Verlauf der Pipeline © Samuel Bailey / CC BY 3.0

Putin und Schröder als Initiatoren

Auf den Weg gebracht wurde das Megaprojekt 2005 vom heutigen russischen Regierungschef Wladimir Putin und Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder. Eigentümerin und Betreiberin der Pipeline ist das Nord-Stream-Konsortium, an dem das weltweit größte Erdgasförderunternehmen Gazprom aus Russland 51 Prozent der Anteile hält.

Die deutschen Unternehmen BASF Wintershall und Eon Ruhrgas sind mit je 15,5 Prozent, die niederländische Gasunie und das französische Unternehmen GDF Suez mit jeweils 9 Prozent an Nord Stream beteiligt.

(Nord Stream AG / Wintershall / BMWi, 08.11.2011 – DLO)

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