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Medizintechnik

OP-Training am Computer

Neuer Simulator erleichtert die Ausbildung orthopädischer Chirurgen

Ein neuer Computersimulator, der derzeit in Krankenhäusern in Grenoble getestet wird, soll angehenden sowie erfahrenen orthopädischen Chirurgen helfen ihre Fähigkeiten im Operationssaal zu verbessern. Der Vorteil: Sie müssen dazu keinen tatsächlichen Eingriff am Menschen durchführen.

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In der Regel können praktische Erfahrungen ausschließlich im Operationssaal selbst, direkt am Patienten und unter Anleitung erfahrener Chirurgen gesammelt werden. Unter dem Namen TELEOS (Technology Enhanced Learning for Orthopeadic Surgery) hat nun ein interdisziplinäres Forscherteam ein Simulationssystem entwickelt, das für die Medizinerausbildung ganz neue Perspektiven eröffnet.

Virtueller Operationssaal

So können beispielsweise unerfahrene Chirurgen mit TELEOS die Platzierung eines Nagels in das Becken eines Patienten trainieren – mit Hilfe einer Computermaus und einem Bildschirm. Der Nagel wird mit der Maus im virtuellen Körper bewegt. Das Verfahren simuliert damit exakt die Vorgehensweise im realen Operationssaal, da der Eingriff ohne Öffnung des Körpers ausgeführt wird.

Probeläufe des TELEOS-Systems haben gezeigt, dass angehende Chirurgen, die mit dem Simulator trainieren, bei der praktischen Arbeit im Operationssaal weniger auf das Eingreifen bereits erfahrener Kollegen angewiesen sind. Hinter dem TELEOS-Projekt stehen Chirurgen sowie Forscher aus den Bereichen Psychologie, der medizinischen Ausbildung, der EDV und der Didaktik.

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Testphase angelaufen

Momentan wird TELEOS weiteren intensiven Tests unterzogen, um seinen Nutzwert im Rahmen der Medizinerausbildung unter Beweis zu stellen. Nach der Testphase ist am Ende diesen Jahres der Einsatz von TELEOS in Kliniken in Grenoble geplant. Das Projektteam ist sich sicher, dass angehende und erfahrene Chirurgen die Vorteile des Systems schätzen werden.

„Je mehr Anwender das TELEOS-System ausprobieren, umso besser“, meint Lucile Vadcard, Mitglied des TELEOS-Projektteams von MeTAH in Grenoble. „Wir werden die Forschungen im Bereich des technologiegestützten Lernens genau beobachten, um auch in Zukunft eine Vorreiterrolle spielen zu können. Das Kaleidoscope-Netzwerk ist uns dabei eine große Unterstützung.“

(Kaleidoscope Network of Excellence, 30.03.2007 – AHE)

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