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Umwelt

Ölbohrinsel „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko versunken

WWF: Ölplattformen unkalkulierbares Risiko für Mensch und Meer

Zwei Tage nach einer Explosion ist die riesige Ölplattform „Deepwater Horizon“ vor der US-Küste von Louisiana im Meer versunken. Dem Golf von Mexiko droht nun möglicherweise eine gewaltige Ölkatastrophe. Millionen Liter Rohöl könnten aus der Plattform ins Wasser gelangen. Schon jetzt gibt es nach Angaben der U.S.-Küstenwache einen Ölteppich von 1,6 Kilometern Breite und acht Kilometern Länge – Tendenz steigend.

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Die zunehmende Anzahl von Offshore Öl- und Gasförderungen stellt ein unkalkulierbares Risiko dar, warnte der WWF anlässlich der erneuten Ölkatastrophe. „Naturschutz muss Priorität vor kurzfristigen Förderinteressen bekommen, um derartige Katastrophen künftig zu vermeiden“, erklärte Stephan Lutter, Experte für Meeresschutz des WWF.

Vorschriften konsequent einhalten

Entscheidend sei außerdem eine konsequente Einhaltung der bestehenden Vorschriften, um Mensch und Meer zu schützen. Erst vor kurzem hatte US-Präsident Obama bislang geschützte Abschnitte an den US-Küsten für neue Öl- und Gasbohrungen freigegeben.

„Einmal im Meer tötet Öl still und langsam“, so Lutter weiter. Es müsse unbedingt verhindert werden, dass die Millionen Liter Öl aus der Plattform austreten. Eine weitere Gefahr drohe dem Golf von Mexiko, wenn die Plattform jetzt Leck geschlagen habe. „Manchmal dauert es Wochen ein Leck zu schließen und währenddessen können jeden Tag mehrere Tausend Tonnen Öl austreten“, sagte Lutter.

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Hohe Unfallgefahr

Wie hoch die Unfallgefahr bei Ölplattformen ist und welche langfristigen Umweltschäden sie anrichten, zeigte nach Angaben des WWF erst im Oktober 2009 ein Bohrunfall auf einer australischen Förderplattform in der Timorsee. Mehr als zwei Millionen Liter Rohöl waren dort damals ausgetreten.

Zehn Wochen lang scheiterten alle Versuche, ein Leck an der Plattform zu schließen. Nach Schätzungen traten in der ökologisch sensiblen Region täglich ungehindert 300-400 Barrel Öl aus. Auch die Nachwirkungen der Exxon-Valdez Katastrophe sind, so der WWF, auch nach über 20 Jahren noch heute zu erkennen.

(WWF Deutschland, 23.04.2010 – DLO)

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