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Bildung

Neue Allianzen für die Forschung

Planeten, Immuntherapie, Gehirn und Kosmische Materie als Themen der vier Helmholtz-Projekte

Jupitermond Europa: Ein Ozean unter der Kruste? © NASA/JPL/RPIF/DLR; Gerald Schubert (UCLA)

„Kosmische Materie im Labor“, „Planetenentwicklung und Leben“, „Immuntherapie von Krebserkrankungen“ und „Das alternde Gehirn“: So heißen die vier neuen Allianzen, die jetzt der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft ausgewählt hat. In diesen Allianzen arbeiten Wissenschaftler aus Helmholtz-Zentren mit Universitäten und in- und ausländischen Forschungseinrichtungen zusammen, um Zukunftsthemen gemeinsam voranzutreiben. Dafür stehen ihnen bis zu 37,5 Millionen Euro für fünf Jahre zur Verfügung.

„Mit den Helmholtz-Allianzen erreichen wir eine kritische Masse, sowohl über die finanzielle Ausstattung als auch durch die gebündelten Kompetenzen der beteiligten Partner“, erklärt Professor Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Etwa die Hälfte der Mittel kommt aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Organisation, die andere Hälfte wird von den beteiligten Helmholtz-Zentren und den Partnern der Allianz getragen.

„Planetenentwicklung und Leben“

Wie sich Planeten gebildet haben und unter welchen Bedingungen Leben entstehen kann, untersucht die Helmholtz-Allianz „Planetenentwicklung und Leben“. Gab oder gibt es Leben auf anderen Himmelskörpern? Welche Rolle spielen Plattentektonik und Magnetfeld?

Beteiligt sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, sieben Universitäten und vier außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus dem In- und Ausland sowie weitere große Partnerorganisationen.

„Die Suche nach Leben auf anderen Himmelskörpern ist gegenwärtig sicher eine der spannendsten Fragen der Planetenforschung und Astronomie“, erklärt Professor Tilman Spohn, Direktor des DLR-Instituts für Planetenforschung und wissenschaftlicher Koordinator der Allianz. „Das Thema hat ja eine weit über die Naturwissenschaften hinausreichende, philosophische Dimension. Aber um diese Frage beantworten zu können, müssen wir mehr über die geologischen Voraussetzungen lernen, unter denen Leben auf der Erde und möglicherweise auf anderen Planeten und Monden entstehen und sich entwickeln konnte“, führt der Planetologe aus.

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„Außerdem ist es wichtig zu wissen, ob und gegebenenfalls wie das Wechselspiel zwischen Leben und Umwelt den Werdegang des Lebens beeinflusst. Es ist durchaus vorstellbar, dass das Leben mit seinen biochemischen Prozessen Einfluss auf den geologischen Werdegang eines planetaren Körpers ausübt“, so Spohn.

„Immuntherapie von Krebserkrankungen“

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An Modellerkrankungen wie Leukämie, Hepatitis und Hautkrebs untersucht die Allianz „Immuntherapie von Krebserkrankungen“, wie sich die jüngsten Erkenntnisse in der Immundiagnose und Immuntherapie zum Nutzen der Patienten anwenden lassen. Vier Helmholtz-Zentren, DKFZ, GSF, HZI und MDC, vereinen ihre Kräfte mit neun Instituten an verschiedenen Universitäten und zahlreichen weiteren Partnern.

Die Allianz will damit Lücken schließen, die zwischen Grundlagenforschung und der Forschung an Tiermodellen einerseits und vorklinischen Studien bzw. anwendungsnaher Forschung andererseits klaffen.

„Das alternde Gehirn“

Gehirn des Menschen © NCI

Als dritte Allianz wird das Forschungsvorhaben „Das alternde Gehirn“ gefördert. Im Mittelpunkt stehen alterstypische Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson. Die Helmholtz-Zentren DKFZ, GSF, MDC und FZJ haben sich mit fünf Universitäten, dem MPI für Psychiatrie und zwei Pharma-Unternehmen zusammengeschlossen, um neue Ansätze für Therapie und Pflege zu entwickeln. Langfristig soll diese Allianz mit dem neu zu gründenden Helmholtz-Zentrum für Demenzforschung verschmelzen, empfiehlt der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft.

„Kosmische Materie im Labor“

Wissenschaftler der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) und des Forschungszentrums Jülich schließen sich zur Allianz: „Kosmische Materie im Labor“ zusammen, um mit mehreren Universitäten, dem MPI für Kernphysik und vier Forschungseinrichtungen aus den USA und Japan Materie unter extremen Bedingungen, wie sie kurz nach dem Urknall herrschten, zu erforschen.

Damit leistet diese Allianz auch einen wichtigen Beitrag bei der Planung von Experimenten an den neuen Großgeräten, die an der GSI, am Deutschen Elektronen-Synchrotron und am CERN aufgebaut werden.

(Helmholtz-Gemeinschaft/DLR, 15.11.2007 – DLO)

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