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Technik

Künstlicher Nebel soll Atomkraftwerke schützen

Neue Strategien gegen Terrorangriffe in Entwicklung

Mit Hilfe von künstlich erzeugtem Nebel wollen Experten Atomkraftwerke in Zukunft vor Terroranschlägen aus der Luft schützen, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist. Innerhalb von Sekunden kann über den Reaktoren dicker Nebel entlassen werden, der dafür sorgt, dass die Atomkraftwerke nicht mehr sichtbar sind. Passagierflugzeuge sind nicht mit Radargeräten ausgerüstet, die solche Objekte im Nebel erkennen können.

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Eine Sprecherin des deutschen Umweltministeriums bestätigte gegenüber dem Wissenschaftsmagazin, dass solche Maßnahmen wirklich durchgeführt werden, um die 18 Atomkraftwerke Deutschlands vor Angriffen von Terroristen zu schützen. Nach dem Bericht können bei Einigen der älteren deutschen Atomkraftwerke auch mit mittleren bis kleinen Jets große Schäden verursacht werden. Moderne Kraftwerke sind zwar besser gebaut, würden aber einem Absturz eines Großraumflugzeuges auch nicht standhalten, so das Magazin. Dabei kann radioaktive Strahlung aus dem Reaktor austreten und zu einer Gesundheits- und Umweltgefährdung führen.

Schutz der Nuklearanlagen in Großbritannien

Auch in Großbritannien denken Experten über einen Schutz der Nuklearanlagen nach. „Nebel und Rauch als Schutzmaßnahmen sind nur bedingt geeignet“, so Ben Eden, CEO von PeaSoup, einem Unternehmen, das Nebel und Maschinen, die Nebel erzeugen, herstellt. Der größte Feind bei einem solchen Unterfangen, wäre das Wetter. „Wenn es nämlich richtig windig ist, hat man bereits verloren“, so der Experte, der der Ansicht ist, dass es bei einem großen Gebäude oder einem gesamten Komplex mindestens zehn Minuten dauert bis er in tauglichem Nebel verschwindet. Chris Foss, Sicherheitsexperte und Journalist des Industriemagazins Janes Defence Weekly, gibt auch zu bedenken, welche Schäden ein solcher Nebel für die Bewohner verursacht. „Es wäre fast einfacher ein Flugzeug, das sich einem Atomkraftwerk nähert, mit einer Rakete abzuschießen“, so Foss. Das erfordere allerdings eine große Investition in menschliche Arbeitskraft.

Entscheidung schon in den nächsten Monaten?

Die Sprecherin des Bundesumweltministers Jürgen Trittin kündigte jedenfalls an, dass die Beschlüsse, welche Schutzmechanismen tatsächlich ergriffen werden sollen, in den kommenden Monaten fallen werden.

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Rauch als Verschleierer von Angriffszielen zu verwenden, ist ein alter Kriegstrick. Auch die Iraker haben das zur Verhinderung der Angriffe in Bagdad im vorigen Jahr gemacht und Ölreservoirs in Brand gesteckt, um Ziele zu verwischen. Gegen Raketen, die mit GPS ausgestattet waren, erwies sich das Vorhaben allerdings als sinnlos.

(Pressetext Austria, 14.01.2004 – dlo)

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