Er hat Wasser auf dem Mars gesucht, Felsmalereien in Brasilien ins Visier genommen oder Pigmente in antiken Vasen untersucht – jeweils mit bemerkenswerten Resultaten. Der Sensor MIMOS, ist eine etwa 100fach verkleinerte Version eines üblicherweise deutlich größeren Laborkollegen und wurde von Göstar Klingelhöfer entwickelt. Der Mainzer Physiker erhält für diese Leistung und die damit mögliche Qualität der Messungen den diesjährigen Helmholtz-Preis für Metrologie, der mit 20.000 Euro dotiert ist.
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MIMOS ist ein miniaturisiertes Mößbauer-Spektrometer. Ein Messgerät, mit dem es sehr präzise möglich ist, chemische Analysen und Spurenuntersuchungen durchzuführen. Der dem Spektrometer zugrunde liegende Effekt wurde nach seinem Entdecker und späteren Nobelpreisträger, Rudolf Mößbauer, benannt.
Üblicherweise sind Mößbauer-Spektrometer reine Labormessgeräte mit entsprechend großen Abmessungen und somit für Weltraummissionen eher untauglich. Klingelhöfer vom Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie der Universität Mainz ist es allerdings gelungen, dasselbe Messprinzip in deutlich kleineren Geometrien unterzubringen. Derart klein, dass auch ESA und NASA darauf aufmerksam wurden und ihre Marsmissionen mit diesem Messgerät ausstatteten.
Eisenverbindungen auf dem Mars
Die mit MIMOS auf dem Mars an Sedimentgesteinen gemessenen Spektren lösten große Aufmerksamkeit in der Fachwelt und in den Medien aus. Denn MIMOS konnte in den Gesteinsproben spezielle Eisenverbindungen aufspüren, die nur in feuchter Umgebung enstanden sein konnten – ein eindeutiges Indiz, dass es bedeutende Mengen Wasser auf dem Mars gegeben haben muss.
Den Helmholtz-Preis für Metrologie verleiht der Helmholtz-Fonds gemeinsam mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Die offizielle Preisübergabe findet im festlichen Rahmen am Montag, 18. Juni 2007, im Altstadtrathaus (Dornse) in Braunschweig statt.
(idw – Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), 24.04.2007 – DLO)