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Technik

Größte geothermale Tiefbohrung gestartet

In drei Monaten bis in 3.000 Meter Tiefe

{1l}In Unterhaching ist gestern ein wichtiges Zeichen für die geothermische Zukunft gesetzt worden. Bürgermeister Erwin Knapek hat dort den Startschuss für die derzeit größte geothermale Tiefbohrung in Deutschland gegeben. Das 70 Tonnen schwere Bohrgerät wird sich über drei Monate lang über 3.000 Meter in den Boden graben.

Nach Angaben der Bohrexperten werden die ersten 800 Meter mit einem Bohrmeißel mit einem Durchmesser von ca. 56 cm gebohrt. Die Bohrkonzeption ist darauf ausgelegt, bis zu 150 l / sec. Thermalwasser zu fördern. Dies wäre eine in Deutschland einmalig hohe Förderung. Gebohrt wird mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von ca. zwei Meter pro Stunde. „Sofern keine unerwarteten geologischen Probleme auftreten, soll die Bohrung in der zweiten Aprilhälfte komplettiert werden“, erklärt Gesamtprojektleiter Christian Schönwiesner-Bozkurt von der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner.

Das Projekt, so Schönwiesner-Bozkurt, habe eine historische Dimension für die Zukunft der Förderung regenerativer Energien in Deutschland. „Das Geothermie-Projekt in Unterhaching ist zu 100 Prozent darauf ausgerichtet, wirtschaftlich zu sein. Die Geothermie ist ein zentraler Baustein auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen Energieerzeugung. Aus allen Teilen der Welt wird die Entwicklung in Deutschland mit größtem Interesse verfolgt.“

„Bis dahin wird die Spannung von Tag zu Tag steigen. Immerhin entscheidet das Ergebnis der Bohrung über die erste geothermale Stromerzeugung im süddeutschen Molassebecken sowie die Weiterentwicklung der europaweit ersten privatwirtschaftlichen Fündigkeitsversicherung“, betont Bürgermeister Knapek: „In Unterhaching wird heute ein neues Kapitel in der Geschichte der Förderung regenerativer Energien in Deutschland aufgeschlagen.“

Am 6. Februar 2004 wird Bundesumweltminister Trittin in Unterhaching persönlich den offiziellen Startschuss für das Projekt zur Förderung geothermaler Energie setzen. Zu dieser Veranstaltung werden ca. 180 Medienvertreter, Politiker und Unternehmer erwartet.

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(iwr, Rödl & Partner, 27.01.2004 – dlo)

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