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Technik

Flying V: Flugzeug der Zukunft?

Passagierkabinen in den Flügeln machen innovativen V-Flieger spritsparender

Flying V
So groß wie ein Airbus A350, aber eine ganz neue Form: Beim Flying V sitzen die Passagiere in den Flügeln. © TU Delft

Innovative Form: Schon im Oktober 2019 könnte ein merkwürdiges Flugobjekt am Himmel auftauchen – ein Flugzeug in V-Form. Denn beim „Flying V“ sitzen die Passagiere in den Flügeln, eine zentrale Kabine gibt es nicht. Der ungewöhnliche Langstreckenflieger kann 314 Passagiere plus Fracht transportieren und ist etwa so groß wie ein Airbus 350. Dank seiner aerodynamischeren Form verbraucht er jedoch rund 20 Prozent weniger Treibstoff.

Der Flugverkehr ist schon jetzt für 2,5 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich – Tendenz steigend. Flugzeugbauer und Wissenschaftler suchen daher nach neuen Wegen, um das Fliegen klimafreundlicher und günstiger zu machen. In der Entwicklung sind neben Hybridantrieben und Elektroflugzeugen auch völlig neue Antriebstechnologien und Flugzeug-Designs.

Kabinen im Flügel, Triebwerke mittig

Ein besonders futuristisches Flugzeugmodell könnte im Herbst 2019 Wirklichkeit werden. Entwickelt hat Justus Benad von der TU Berlin als Student während eines Praktikums beim Flugzeugbauer Airbus in Hamburg. Seine innovative Idee: Statt einer mittigen Passagierkabine und Triebwerken an den Flügeln kehrte Benad diesen Aufbau um. Bei seinem „Flying V“ sitzen die Passagiere in den V-förmig nach hinten ausgezogenen Flügeln und die Triebwerke befinden sich hinten mittig dazwischen.

Das Resultat ist ein Flugzeug, das keinen Mittelrumpf mehr besitzt, sondern einem V gleicht. Das „Flying V“ hat mit 65 Metern die gleiche Spannweite wie der Airbus A350 und ist etwa gleich lang. Dadurch kann dieses Flugzeug trotz seiner ungewöhnlichen Form die normale Flughafen-Infrastruktur nutzen, wie die Entwickler berichten. Wie das Langstreckenflugzeug kann es rund 314 Passagiere und rund 160 Kubikmeter Fracht aufnehmen – auch diese ist in den Flügeln untergebracht.

Weniger Luftwiderstand – weniger Treibstoff

Das Entscheidende jedoch: Das „Flying V“ sieht nicht nur futuristisch aus, es ist auch deutlich sparsamer als die herkömmlichen Flugzeug-Designs. „Das Flying V ist kleiner als der A350 und hat im Verhältnis zu seinem Volumen eine geringere Oberfläche „, erklärt Roelof Vos, Projektleiter an der TU Delft. „Das Ergebnis ist ein geringerer Luftwiderstand und das bedeutet, dass das Flying V weniger Treibstoff für die gleiche Strecke benötigt.“

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Als TU-Student Benad dem Airbus-Konzern sein Konzept für das „Flying V“ vorstellte, war dieser so begeistert, dass er die neue Flugzeugkonfiguration sofort patentierte. Inzwischen hat Benad mit Kollegen an der TU Delft und der TU Berlin das Konzept so weit entwickelt, dass mit Unterstützung der niederländischen Fluggesellschaft KLM der erste Prototyp gebaut werden kann.

Jungfernflug im Oktober 2019

Schon im Oktober 2019 soll der Flying V“ zum Jungfernflug starten. Bei ersten Flugtests soll dann geprüft werden, ob das innovative Flugzeug auch beim langsamen Tempo von Start und Landung stabil und verlässlich fliegt – eine entscheidende Voraussetzung für seine Weiterentwicklung. Bis das neue Flugzeug in Serie gehen kann, wird es daher wohl noch etwas dauern.

Flying V – ein Passagierflugzeug in V-Form.© TU Delft/ Studio OSO

Quelle: TU Delft, TU Berlin

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