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Technik

Die kleinsten Osterhasen von Chemnitz

Mikro-Osterhasen per Laser erzeugt

Klein, kleiner, am kleinsten - so sehen die Chemnitzer Mikro-Osterhasen aus, die von Karfreitag bis Ostermontag im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz gesucht werden können. © Wolfgang Schmidt

Ohne Lupe sehen sie aus wie kleine Metallschnipsel. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man winzige Osterhasen. Ihre Ohren sind nur 50 Mikrometer breit. Und die Pupillen ihrer Augen haben einen Durchmesser von 17 Mikrometer. Ein bequemes Osterkörbchen für jeden der Hasen wäre mit einem Durchmesser von zwei Millimetern völlig ausreichend. Erschaffen haben die Miniatur-Osterhasen Chemnitzer Forscher.

Mit dieser „Osterüberraschung“ will das Team um Professor Andreas Schubert und David Sylla von der Professur Mikrofertigungstechnik der Technischen Universität (TU) Chemnitz zeigen, welch großes Potenzial in kleinen Bauteilen und Strukturen steckt.

127 Sekunden Arbeit

„Unser Osterhase wurde mit einem so genannten Neodym-Yttrium-Vanadat-Laser innerhalb von 127 Sekunden aus einem Tantal-Blech geschnitten“, berichtet Schubert und ergänzt: „Normalerweise nutzen wir den Laser zur Mikrostrukturierung von Gleitlagerflächen für die Reibungsminimierung oder wir stellen Werkzeugelektroden für die elektrochemische Präzisionsbearbeitung her.“

Leistungsfähige Laser

Für die Siliziumtechnologien seien derartige Strukturgrößen keine große Herausforderung, aber für die Metallbearbeitung eröffne die Lasertechnologie immer wieder neue Möglichkeiten. „Ohne Krafteinwirkung und unabhängig von den mechanischen Werkstoffeigenschaften können wir so metallische Werkstücke schnell und auf wenige Mikrometer genau strukturieren“, erläutert der Maschinenbauprofessor die Vorteile des verwendeten Festkörperlasers.

„Tantal ist sehr hart und kann deshalb nur mit großem Aufwand einer mechanischen Formgebung unterzogen werden. Jedoch lassen sich Mikrobauteile aus Tantal mittels Lasertechnologie schnell und sehr präzise herstellen. Eingesetzt werden diese beispielsweise als Implantate in der Medizintechnik – oder eben als Osterhasen im Mikrokosmos“, fügt Stephan Jahn hinzu.

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David Sylla, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Mikrofertigungstechnik, benötigt ein Mikroskop, um den Mikro-Osterhasen in die Augen sehen zu können. Deren Pupillen haben einen Durchmesser von 17 Mikrometer. © Wolfgang Schmidt

Mikrohasen-Suche im Museum

Wer den Mikro-Osterhasen gern einmal mit eigenen Augen sehen möchte, dem empfehlen die TU-Forscher einen Osterausflug in das Sächsische Industriemuseum Chemnitz. Dort versteckt sich der kleine Osterhase und kann von Karfreitag bis Ostermontag gesucht und hoffentlich auch gefunden werden.

Dies ist ein kleiner Vorgeschmack auf die Sonderausstellung „Wissen, was gut ist. 175 Jahre TU Chemnitz“, wo vom 4. Mai bis 3. Oktober 2011 auch weitaus größere Errungenschaften der Universität zu sehen sind.

(Technische Universität Chemnitz, 21.04.2011 – DLO)

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