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Bildung

Das Web schlägt alle

Experten küren die Highlights der letzten 50 Jahre Wissenschaft und Technik

Kein Zufallsnetz: das Internet © SXC

Der wichtigste technologische Durchbruch der letzten 50 Jahre ist das World Wide Web. Das zumindest ist das Ergebnis einer Umfrage unter 170 Experten, die jetzt in der Zeitschrift bild der wissenschaft erschienen ist. Auf dem zweiten Platz liegt die Entdeckung der DNA-Struktur durch James Watson und Francis Crick. Die erste Mondlandung des Menschen schaffte es auf Platz 3. Aber auch Alfred Wegener Plattentektonik, das Higgs-Boson und und der Mikroprozessor schafften es unter die TopTen.

Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Wissenschaftsmagazins bild der wissenschaft hatte die Redaktion 170 Wissenschaftler, Wissenschaftskommunikatoren und Wissenschaftsjournalisten nach den herausragendsten Errungenschaften und Entdeckungen in Wissenschaft und Technik der letzten 50 Jahre befragt. Dabei setzten sich mit großem Abstand drei Errungenschaften deutlich vom Rest ab – über ihre Bedeutung waren sich die Experten offenbar fachübergreifend einig.

Mit großem Abstand setzten die befragten Experten die Erfindung des World Wide Web auf Platz 1. Den Anstoß dafür gab ein Problem am Forschungszentrum CERN in Genf. Denn hier sorgten abweichenden Netzwerk-Architekturen in schweizerischen und französischen Teil immer wieder für Probleme beim Datenaustausch zwischen den Forschern. Der britische CERN-Forscher Tim Berners-Lee stellte daher gemeinsam mit einem Kollegen 1989 ein Konzept vor, wie sich Informationen zwischen verschiedenen Rechnern einfacher austauschen lassen. Er entwickelte das Prinzip des Hypertexts, die Sprache html und auch den ersten Browser.

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DNA und Mondlandung

Platz zwei erreichte fast ebenso einhellig die Entdeckung, die bis heute die Basis von Biotechnologie, Biomedizin und unzähligen medizinischen Erkenntnissen und Fortschritten bildet: Die Aufschlüsselung der Struktur unserer Erbsubstanz, der DNA. Auf einer knappen Seite, illustriert lediglich durch eine einzige Abbildung, veröffentlichte James Watson zusammen mit Francis Crick am 25. April 1953 in der Zeitschrift „Nature“ den Modellvorschlag für die räumliche Struktur unseres Erbguts, der Desoxyribonukleinsäure (DNA).

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Auf Platz drei wählten die Experten die erste Mondlandung durch die US-Raumfahrtmission Apollo 11. Als die Astronauten Buzz Aldrin und Neil Armstrong als erste Menschen am 20. Juli 1069 die Oberfläche unseres Trabanten betraten, setzten sie einen Meilenstein in der bemannten Erkundung des Weltraums. Auf den Plätzen vier und fünf folgen wieder zwei Errungenschaften aus der Computertechnik: die E-Mail und der Mikroprozessor.

Subduktion: Platten kollidieren an der Westküste Südamerikas © MMCD

Und sie bewegen sich doch…

Immerhin auf Platz sechs wurde die Theorie der Plattentektonik gewählt – die von dem deutschen Geoforscher Alfred Wegener im Jahr 1912 aufgestellte Erklärung für geologische Phänomene wie Vulkane, Erdbeben und das Auftürmen von Gebirgen. Sie ist heute ganz selbstverständlich Teil unseres Weltbilds, doch Wegener wurde dafür vom wissenschaftlichen Establishment seiner Zeit abgelehnt und verlacht.

Erst 50 Jahre später setzte sich die Plattentektonik durch. „Dass der Nachweis der von Alfred Wegener aufgebrachten Theorie der Kontinentalverschiebung auf Platz 6 gelandet ist, freut mich außerordentlich“, erklärt bild der wissenschaft-Chefredakteur Wolfgang Hess. „Denn Wegener war deswegen von etablierten Wissenschaftlern heftig angegriffen worden.“

Ebenfalls unter den ersten Zehn schafften es der Nachweis des Higgs-Bosons, die Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung, der Nachweis der Zerstörung der Ozonschicht sowie die Aufschlüsselung des menschlichen Immunsystems.

Alle Highlights im Überblick finden Sie hier)

(bild der wissenschaft, 21.01.2014 – NPO/bdw)

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