Nicht nur wenn werdende Mütter „am Glimmstängel hängen“ erhöht sich das Allergierisiko der Kinder, sondern auch wenn die Oma Raucherin war. Dies haben Wissenschaftler auf dem zurzeit in München stattfindenden Welt-Allergie-Kongress berichtet. Bei dem bisher größten Treffen von Allergie-Experten in Deutschland stehen unter anderem Maßnahmen zur Vorbeugung allergischer Erkrankungen im Mittelpunkt der Diskussion.
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Allergieprävention sollte schon in der Schwangerschaft oder davor beginnen, denn die Umwelt der Mutter spielt eine wesentliche Rolle für die Allergieneigung der ungeborenen Kinder. Das stellte Professor John Warner aus Southampton, England, fest. Er berichtete heute, dass mütterliche Risikofaktoren wie der Kontakt zu verschiedenen Allergieauslösern (Allergenen) und das Rauchen der Mütter einen Einfluss auf das Allergierisiko der Kinder haben.
Unerwartet und schwer zu erklären: Auch das Rauchverhalten der Großmütter spielt eine Rolle. War die Oma Raucherin, werden die Enkel eher allergiekrank. „Diese geradezu sensationellen Befunde machen weitere und intensive Forschungsanstrengungen notwendig, damit wir zu praktischen Präventionsempfehlungen kommen“, sagte Professor Johannes Ring von der Technischen Universität München. Er ist für die Organisation des Welt-Allergie-Kongresses zuständig.
Auf dem Welt-Allergie-Kongress in München tagen noch bis zum 1. Juli 2005 die World Allergy Organization (WAO) und die European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI). Das wissenschaftliche Programm, das die beiden Fachgesellschaften auf dem Kongress präsentieren, deckt alle wichtigen und aktuellen Bereiche der Allergologie ab.
(World Allergy Congress, 29.06.2005 – DLO)