Anzeige
Medizin

Per SMS zum Nichtraucher?

Studie erzielt hohe Erfolgsquote

Mithilfe von SMS Nachrichten haben neuseeländische Wissenschaftler jungen Rauchern geholfen zum Nichtraucher zu werden. Die Zahl der Studienteilnehmer, die nach sechs Wochen aktiver Unterstützung durch SMS mit dem Rauchen aufgehört hatte, war doppelt so hoch wie die in einer Kontrollgruppe der Studie ohne technischen Support.

{1l}

Das Programm STOMP (Stop Smoking with Mobile Phones Trial) wurde von der Clinical Trials Research Unit (CTRU) an der University of Auckland entwickelt. Es richtet sich speziell an junge Raucher, die besonders häufig zu Zigaretten greifen, sich aber nur selten herkömmlichen Nichtraucherprogrammen anschließen.

Laut Dr. Anthony Rodger von der CTRU ist die SMS-Methode sehr viel versprechend, gerade junge Erwachsene zu erreichen und ihnen dabei helfen zu können, mit dem Rauchen aufzuhören.

1.705 Raucher aus Neuseeland nahmen am STOMP Projekt teil. Sie alle teilten den Wunsch, mit dem Rauchen aufhören zu wollen. Die Hälfte von ihnen wurde einer aktiven Gruppe zugeordnet, die regelmäßig und intensiv über SMS betreut wurde. Zum Projekt gehörte ein fest vereinbartes Ziel, bis wann der Teilnehmer mit dem Rauchen aufhören möchte. Zusätzlich konnte jeder Teilnehmer einen Monat lang kostenlos SMS Nachrichten versenden.

Anzeige

Die SMS-Intervention umfasste regelmäßige persönlich zugeschnittene Textnachrichten, die zum Nichtrauchen ermuntern sollten beziehungsweise in entscheidenden Momenten für Ablenkung sorgten, wenn die Versuchung zum Rauchen groß war. „Wir glauben, die Methode hat auf verschiedenen Ebenen funktioniert“, so Rodgers. „Die freien SMS Nachrichten wirkten wie Kaugummi für die Finger und sorgten für Ablenkung indem die Teilnehmer Nachrichten an Freunde und Familienmitglieder verfassten. Darüber hinaus verschickten wir personalisierte Nachrichten zu Fragen wie dem Umgang mit dem Verlangen nach einer Zigarette, der Vermeidung von Gewichtszunahme aber auch zu Themen von allgemeinem Interesse, wie Sport, Musik und Mode.“

Per SMS konnten die Teilnehmer auch jederzeit Hilfsnachrichten anfordern, die sie in ihrem Bestreben, Nichtraucher zu werden, unterstützten. Umfragen und Rätsel sorgten für zusätzliche Ablenkung. Viele Teilnehmer haben sich im Verlauf der Studie auch SMS Partner gesucht. Diese Teilnehmer hatten sich in der Regel einen ähnlichen Stichtag zum Aufhören gesetzt und konnten sich so gegenseitig unterstützen.

Laut Dr. Rodgers zeigten sich die Behandlungserfolge unabhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Einkommen oder Wohnort. Auch sechs Monate nach Abschluss der Studie blieb die Quote der Neu-Nichtraucher hoch. Weitere Untersuchungen sind Rodgers zufolge jedoch erforderlich, um die Fortschritte im Nichtraucherprogramm besser überwachen zu können. Auch die Bandbreite der Nachfolgeuntersuchungen soll verbessert werden, um die Erfolgsquoten über einen längeren Zeitraum mit anderen Nichtraucherprogrammen vergleichen zu können. Zukünftige Studien sollen zudem den Einsatz neuerer Multimedia Telefone beinhalten, die zusätzliche Möglichkeiten der Einflussnahme und Ablenkung bieten.

(Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund, 14.06.2005 – NPO)

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

News des Tages

Gezüchtete Diamanten

Erste Diamanten unter Normaldruck erzeugt

Neuer Stammbaum für die Blütenpflanzen

Könnte dieses Riesenvirus zum Heilmittel werden?

Wie lebten die Awaren?

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

Dossiers zum Thema

Doping - Siege, Rekorde und Medaillen um jeden Preis?

Umweltgifte - Neue Gefahr für die Gesundheit des Menschen?

Bücher zum Thema

keine Buchtipps verknüpft

Top-Clicks der Woche