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Medizin

Monoklonale Antikörper gegen Asthma

Neuer Ansatz gegen allergische Bronchialentzündung

Das allergische Asthma beruht auf fehlgeleiteten Reaktionen des Immunsystems gegen normalerweise harmlose Stoffe aus der Umwelt. Bisher waren die therapeutischen Maßnahmen im Wesentlichen auf die Bekämpfung der Symptome beschränkt. Die Medizinerin Katja Beier und ihr Team von der Berliner Charite ist allerdings auf der Spur einer neuen Therapie: Mit so genannten monoklonalen Antikörpern wollen sie genau die „T-Zellen“ der Körperabwehr in der Lunge ausschalten, die die allergische Atemwegsentzündung verursachen, berichtet die Novartis-Stiftung, die das Projekt fördert.

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Harmlose Stoffe, egal ob Blütenpollen, Erdnüsse oder Tierhaare, führen zu einer irrtümlichen Reaktion mit den „T-Zellen“, die weitere Zellen des Immunsystems aktivieren und einen Angriff gegen das Allergen veranlassen. Dadurch entsteht eine Entzündungsreaktion, worauf sich die kleinen und mittleren Atemwege schließlich verengen. Das allergische Asthma gilt inzwischen als häufigste Erkrankung im Kindesalter, aber auch Erwachsene sind zunehmend betroffen. Allein in Deutschland sind etwa vier Mio. Menschen davon betroffen.

Die Allergene werden auf der Oberfläche von bestimmten Zellen, den „Antigen präsentierenden Zellen“ (APC) regelrecht ausgestellt und von den T-Zellen über eine Bindung an den „T-Zell-Rezeptor“ erkannt. Doch das allein reicht noch nicht, um diese Lymphozyten gegen das Allergen scharf zu machen. Für einen Angriff der Körperabwehr braucht es weitere Signale. „Ein zentrales Signal wird durch ein Molekül namens ICOS vermittelt“, so Beier, die im Mäuseversuch festgestellt hat, dass ICOS tragende T-Zellen den Entzündungsprozess in den Lungen einleiten und aufrechterhalten.

Kernpunkt der neuen Behandlungsstrategie sind so genannte monoklonale Antikörper gegen ICOS. Damit wollen die Forscher genau die T-Zellen in der Lunge ausschalten, die die allergische Atemwegsentzündung verursachen. Ein solches Medikament würde das ICOS-Molekül blockieren und ließe sich nach neuen Studien über ein Inhalations-Spray in die Lungen einschleusen. Der Therapieansatz würde Asthma jedenfalls an der Wurzel anpacken und Entzündungen verhindern.

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(PTE, 14.06.2004 – NPO)

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