Gegen die Ausbreitung der Malaria hat sich in einigen Gegenden Afrikas eine natürliche Immunität entwickelt: Wissenschaftler haben festgestellt, dass Menschen, die sich mehrfach infizierten, eine Immunität gegen das infektiöse Stadium des Malaria-Erregers entwickelten. Dies wiederum hemmt dessen Weiterentwicklung im Moskito und damit auch die Ansteckung weiterer Menschen.
Malaria gehört noch immer zu den größten Seuchen der Menschheit. Jedes Jahr erkranken mehr als 200 Millionen Menschen, mehr als eine Million stirbt an der Infektionskrankheit. Malaria wird durch einen Parasiten, Plasmodium falciparum, ausgelöst, der über Moskitos übertragen wird. Saugt ein Moskito an einem Malariakranken Menschen, nimmt er die Vermehrungsstadien des Erregers, die Gametozyten, auf. In seinem Darm findet die „Paarung“ und Reifung der Erreger statt und das Endstadium, der Sporozoit, kann beim nächsten Stich wieder an einen Menschen übertragen werden. Hier vermehrt er sich und führt so zum Ausbruch der Krankheit.
Der niederländische Wissenschaftler Mike van der Kolk hat die Malaria-Übertragung in Kamerun, Senegal und in Indonesien erforscht und dabei eine natürliche Immunität entdeckt: Die Forscher untersuchten, wie oft die Menschen durch infizierte Moskitos gestochen wurden und wie hoch jeweils die Konzentration der Erreger in ihrem Blut war. Bei Tests an Einwanderern in Papua, Indonesien, die zuvor nicht mit der Krankheit in Berührung gekommen waren, zeigte sich, dass schon nach einer bis vier Infektionen die Immunität gegen die infektiösen Gametozyten, also das Stadium, dass von den Moskitos beim Blutsaugen aufgenommen wird, anstieg.
Diese so genannte Transmissions-reduzierende Immunität konnten die Forscher in Laborversuchen mithilfe neuer, eigens entwickelter Tests bestätigen. Offenbar stieg die Häufigkeit der Immunentwicklung mit steigender Gametozytenkonzentration im Blut der Patienten an. Die Forscher haben nun die Hoffnung, mithilfe weiterer Untersuchungen mehr über diese Immunität herauszufinden und möglicherweise Erkenntnisse für eine effektivere Bekämpfung der Seuche daraus zu gewinnen.
(Nijmegen Medical Centre, 27.03.2007 – NPO)