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Bildung

Ljubljana und Toronto ehrlichste Städte weltweit

Test: Wo werden verlorene Handys zurück gegeben?

Die slowenische Hauptstadt Ljubljana und die kanadische Metropole Toronto sind die ehrlichsten Städte weltweit – zumindest wenn man das Ergebnis eines Feldversuchs zugrunde legt, den das Magazin Reader’s Digest in 32 Großstädten gemacht hat. Dabei hatten Testpersonen wie zufällig ein Handy verloren oder absichtlich liegen gelassen. In Ljubljana wurden von 30 „verlorenen“ Handys insgesamt 29 zurück gegeben, in Toronto waren es 28 von 30. Berlin als einzige getestete deutsche Stadt landete im Mittelfeld.

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Insgesamt 960 Handys der mittleren Preisklasse wurden für den Test ausgewählt und an exponierten Plätzen wie an Bushaltestellen, in Cafes oder auf Parkbänken absichtlich zurück gelassen. Dabei zeigte sich sehr schnell, dass Wohlstand nicht unbedingt eine Garantie für Ehrlichkeit ist.

So nahm im reichen Auckland in Neuseeland eine gut gekleidete Dame das Handy mit, das in einem Nobelkaufhaus deponiert worden war. Das krasse Gegenbeispiel: Eine arme Brasilianerin, die mit ihren drei kleinen Kindern in Sao Paulo das Handy in einem Park gefunden hatte, überreichte das Gerät umgehend wieder an den Reporter von Reader’s Digest. Auffällig war ohnehin: Frauen gaben das Mobiltelefon häufiger zurück als Männer.

Kriminelles Vorgehen nicht die Norm?

In den meisten Fällen begründeten die Finder ihre Ehrlichkeit damit, dass ihnen selbst schon einmal ein Wertgegenstand abhanden gekommen sei und man dieses Erlebnis anderen Mitmenschen ersparen wolle. Manche dachten an die gespeicherten Daten, die für den Besitzer wichtig sind. Andere begründeten ihr Vorgehen mit der Werte orientierten Erziehung im Elternhaus.

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Berlin als einzige getestete deutsche Stadt kam am Ende als 14. ins Mittelfeld des Rankings – hier erhielt Reader’s Digest 21 von 30 Handys wieder. Von den weltweit 960 „verlorenen“ Handys kehrten insgesamt 654 zurück. Das sind immerhin 68 Prozent. Aus Sicht von Paul Ekman, Psychologe an der Universität von Kalifornien, ist dies ein Beleg, dass kriminelles Vorgehen in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts nicht die Norm ist. „Die Menschen wollen anderen vertrauen. Und sie wollen, dass man ihnen vertraut“, sagte Ekman dem Magazin.

(ots/Reader’s Digest Deutschland, 24.07.2007 – DLO)

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