Ein Forscherteam des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf hat die tumorhemmende Wirkung bestimmter pflanzlicher Substanzen entschlüsselt. Diese so genannten Polyphenole können schon in geringer Konzentration der Krebsenstehung vorbeugen. Die Wissenschaftler um Professor Georg W. Mayrberichten in der renommierten Fachzeitschrift „Journal of Biological Chemistry“ über ihre Studie.
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In der traditionellen Pflanzenheilkunde werden eine Reihe pflanzlicher Substanzen, so genannte Polyphenole, als tumorverhindernde und -hemmende sowie teilweise auch als entzündungshemmende Wirkstoffe verwendet. Dazu gehören zum Beispiel die Grünteesubstanzen ECG und EGCG, das Gossypol aus Baumwollsamen, das Hypericin aus dem Johanneskraut, die Chlorogensäure aus der Weidenrinde oder das Quercetin aus der Eiche.
Seit langer Zeit suchen Wissenschaftler nach Wirkmechanismen dieser Substanzen, um sie für die Entwicklung von Nahrungsmittelergänzungen zur Vorbeugung von Tumoren – Chemoprävention – und von Medikamenten zur Tumorbehandlung nutzen zu können.
Die UKE-Forscher entdeckten nun, dass Polyphenole schon in äußerst geringer Konzentration – und besonders effektiv in Kombination – in Tumorzellen bestimmte Enzyme hemmen, die die Bildung einer Klasse von intrazellulären Signalmolekülen und damit das Zellwachstum ermöglichen.
Auch Polyphenole, die bisher nicht in der Pflanzenheilkunde als Tumorhemmer eingesetzt wurden, zeigten diese Wirkung. Die Arbeiten wurden unter anderem an Leukämie-, Lungenkrebs- und Brustkrebszellen durchgeführt.
(idw – Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, 23.02.2005 – DLO)