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Medizintechnik

„Kommunikatives“ Hörgerät entwickelt

Linkes und rechtes Gerät tauschen über Funk Signale aus

Hörgerät © Siemens

Im November kommt eine neue Generation von Hörgeräten auf den Markt, bei denen erstmalig linkes und rechtes Hörgerät über ein Funksystem miteinander kommunizieren und sich zeitgleich und automatisch auf neue Hörsituationen einstellen. Das von Siemens entwickelte Gerät könnte eine deutliche Verbesserung für Menschen mit beidseitiger Hörminderung sein, da die Vorteile des Hörens mit beiden Ohren durch die synchrone Arbeitsweise ausgeschöpft werden können.

Die Kommunikation der beiden Hörgeräte erfolgt über eine integrierte wireless Technologie, dem kleinsten Funksystem der Welt. Zwischen linkem und rechtem Hörgerät werden permanent Steuersignale ausgetauscht und ausgewertet. Auf Basis dieser Informationen legt das Hörsystem für beide Hörgeräte selbständig und zeitgleich die aktuell benötigten Einstellungen wie den Mikrofonmodus fest und stellt das Sprach- und Störgeräuschmanagement exakt auf die jeweilige Hörsituation ein.

In Deutschland kommen zirka 80 Prozent aller Menschen mit Hörminderung für eine beidohrige Versorgung in Betracht. Nur die Hälfte davon trägt jedoch zwei Hörgeräte. Das liegt häufig an der mangelnden Aufklärung der Hörgeräteträger über die Vorteile des Hörens mit zwei Ohren. Bei diesem sogenannten binauralen Hören wird das Gehirn von beiden Ohren gleichermaßen mit den notwendigen Informationen versorgt, um zum Beispiel erwünschte von unerwünschten Geräuschen zu trennen und die Quelle der Töne einwandfrei lokalisieren zu können. Außerdem werden besonders leise Geräusche durch die Beteiligung beider Ohren leichter hörbar. Mit Acuris könnten jetzt durch die Kommunikation von linkem und rechtem Hörgerät die Vorteile des binauralen Hörens voll ausgeschöpft werden. Menschen mit beidseitigem Hörverlust profitieren so von einer höheren Klangqualität und Hörleistung.

Zudem unterdrückt die neue Technologie unangenehme Rückkopplungen automatisch, ohne dass die Signalverstärkung oder die Klangqualität eingeschränkt wird. Um rechtzeitig unerwünschtes Rückkopplungspfeifen zu eliminieren, analysiert das Hörsystem kontinuierlich die eingehenden und ausgehenden Signale. Dabei passt es sich extrem schnell an häufig wechselnde Hörbedingungen an, zum Beispiel beim Telefonieren.

(Siemens Audiologische Technik, 25.10.2004 – NPO)

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