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Medizin

Kakao heilt Wunden

Neue Stoffklasse aus Kakao mit vielen Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin

Kakaobohnen in Schote © USDA

Dass Kakao und Schokolade lecker schmecken und glücklich machen können, wissen nicht nur Kinder seit langem. Wissenschaftler der Universität Münster haben jetzt festgestellt, dass Kakao auch heilen und Krankheiten vorbeugen kann.

Die Pharmazeuten um Professor Dr. Andreas Hensel und Dr. Alexandra Deters vom Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie sowie Professor Dr. Thomas Hoffmann und Dr. Timo Stark vom Institut für Lebensmittelchemie der WWU Münster haben eine neue Stoffklasse aus Kakao mit beeindruckenden Eigenschaften isoliert und charakterisiert.

Diese als "CocoaHeal" bezeichnete Substanz wirkt wachstumsfördernd auf Hautzellen, die so genannten Keratinozyten. Die hautgenerativen und wundheilenden Eigenschaften von "CocoaHeal" können in der Therapie und Prävention wunder Hautpartien bei Bettlägrigen, zur Behandlung von Sonnenbrand, aber auch im Kosmetikmarkt bei "Anti-Aging-Produkten" eingesetzt werden. Außerdem verhindert "CocoaHeal", dass sich die Magengeschwüre verursachenden Bakterien "Heliobacter pylori" im Magengewebe einnisten können.

"Patente Erfinder"

Die Erfindung aus Münster wurde bereits zum Patent angemeldet. Mehrere Unternehmen haben bereits Interesse an entsprechenden Kakaoextrakten und den isolierten Reinsubstanzen bekundet.

Hensel, Deters, Hoffman und Timo Stark sind am 23. November für ihre Erfindung von "CocoaHeal" in Mülheim/Ruhr vom nordrhein-westfälischen Wissenschafts- und Innovationsminister Professor Andreas Pinkwart ausgezeichnet worden. Die vier münsterschen Wissenschaftler erhielten den mit 8.000 Euro dotierten dritten Preis beim Hochschulwettbewerb "Patente Erfinder".

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Von der Idee zur Erfindung

Bei der Preisverleihung zeichnete Pinkwart insgesamt vier Forscherteams von nordrhein-westfälischen Hochschulen für besonders innovative Erfindungen mit Preisen im Gesamtwert von 41.000 Euro aus. Über 70 Arbeitsgruppen aus allen Fachrichtungen hatten sich um die vom Innovationsministerium und Provendis ausgelobten Preise beworben.

"Jede Erfindung beginnt mit einer Idee. Auf dem Weg von der Idee zur Innovation braucht es neben der unverzichtbaren wissenschaftlichen Neugierde und Kompetenz ein starkes, oftmals interdisziplinäres Team und nicht zuletzt Mut und Phantasie zum unternehmerischen Denken und Handeln", sagte Pinkwart in seiner Laudatio auf die Preisträger aus Aachen, Bonn, Gelsenkirchen und Münster.

Innovation heiße nicht nur, eine Idee zur Erfindung reifen zu lassen, sondern auch diese erfolgreich in Produkte und Prozesse umzusetzen. Für diesen wichtigen Schritt wünschte der Minister den "patenten Erfindern" viel Glück und versprach die Unterstützung des Landes.

(idw – Universität Münster, 24.11.2006 – DLO)

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