Jetzt ist es amtlich: Die Deutschen sind zu dick und werden immer dicker. Eine Umfrage des Statistischen Bundesamtes hat ergeben, dass im Mai 2003 49 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ab 18 Jahren unter Übergewicht litt. Der Anteil der „Dicken“ nahm gegenüber 1999 damit um ein Prozent zu.
{1l}
Alle vier Jahre werden knapp 0,5 Prozent der Bevölkerung, 370.000 Personen, zu gesundheitsbezogenen Themen befragt. Im Rahmen der Mikrozensus-Zusatzbefragung 2003 wurden auch Körpermaße zu Größe und Gewicht erfasst. Sie dienten als Grundlage zur Bestimmung des so genannten Body-Mass-Index, mit dem Übergewicht festgestellt wird. Dieser Index wird errechnet, indem man das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat teilt. Geschlecht und Alter bleiben dabei unberücksichtigt.
Die Weltgesundheitsorganisation stuft Erwachsene mit einem Body-Mass-Index über 25 als übergewichtig, mit einem Wert über 30 als stark übergewichtig ein. So gilt beispielsweise ein 1,80 Meter großer Erwachsener ab 81 Kilogramm als übergewichtig und ab 97 Kilogramm als stark übergewichtig.
Männer dicker als Frauen
Nach dieser Einteilung hatten 13 Prozent der Bevölkerung starkes Übergewicht. In allen Altersgruppen waren Männer häufiger übergewichtig als Frauen: 58 Prozent der Männer standen nur 41 Prozent der Frauen gegenüber. Auch beim starken Übergewicht führte das starke Geschlecht mit 14 Prozent gegenüber 12 Prozent der Frauen.
Besonders anfällig scheinen dabei verheiratete und verwitwete Männer zu sein. Bei ihnen schleppen nahezu ein Drittel zu viele Pfunde mit sich herum. Unter den ledigen Männer waren es dagegen nur 38 Prozent. Ähnliche Verhältnisse ergaben sich auch bei den Frauen.
Untergewicht bei jungen Frauen
Untergewicht, das heißt ein Body-Mass-Index von weniger als 18,5, ist in Deutschland dagegen weitaus weniger verbreitet. Hier allerdings führten die Frauen deutlich: Von ihnen waren vier Prozent von Untergewicht betroffen, bei jungen Frauen im Alter von 18 und 19 Jahren waren es sogar 13 Prozent. Männer dagegen scheinen hier weniger anfällig zu sein: Unter ihnen litt gerade mal ein Prozent an Untergewicht.
Ex-Raucher dicker
Fragen zu den Rauchgewohnheiten waren ebenfalls Bestandteil der Mikrozensus-Zusatzbefragung. Im Zusammenhang mit dem Körpergewicht zeigten sich hier deutliche Korrelationen: Ehemalige Raucher – sowohl Männer als auch Frauen – waren deutlich häufiger übergewichtig als aktive Raucher: Bei den ehemals rauchenden Männern hatten 70 Prozent einen Body-Mass-Index von mehr als 25, bei aktiven Rauchern nur 51 Prozent. Ähnliches galt auch für die Frauen.
(Statistisches Bundesamt, 28.04.2004 – NPO)